NDR Kultur - Korrespondenz
Eine kritische Auseinandersetzung
mit der Antwort von NDR-Hörfunkdirektor Romann:
"Längere mehrsätzige klassische Werke schließen Hörer, die nur kurz, zum Beispiel während einer kurzen Autofahrt einschalten, aus"
auf den Brief des Hörers Schrader aus Burgdorf:
Gibt es pünktlich um 19 Uhr einen wundersamen Geschmackswandel?
Von Theodor Clostermann
Romanns Kurzsichtigkeit:
Autofahrer soll Maßstab des Kulturradios sein?
Ein Streifzug durch die ARD-Studien zur Radionutzung widerlegt den Direktor
In seinem Brief hat Herr Romann nur zwei Situationen angeführt: den Kulturradiohörer, der kurz Auto fährt und den Wagner-Fan am Abend. Sie sollen für das Ganze sprechen.
- Monothematische Sendungen zu einem komplexen musikalischen Thema schließen Hörer, die nur kurz, zum Beispiel während einer kurzen Autofahrt einschalten, aus. Das gilt auch für längere mehrsätzige klassische Werke, die aus diesem Grunde nur in Ausnahmefällen in das Tagesprogramm integriert werden können.
Hörer, die sich auf die Live-Übertragung des "Tannhäuser" aus Bayreuth mit Christian Thielemann freuen, lassen sich in der Regel gern durch einen Vorbericht und die Ouvertüre des "Tannhäuser" auf den Abend einstimmen. Und sie erwarten mit Recht, dass sie am folgenden Morgen auf NDR Kultur erfahren, wie die führenden deutschen Feuilletons die Premiere beurteilen und wie die Meinung unseres Kritikers in Bayreuth ist.
In der folgenden Übersicht sehen Sie, dass die beiden Beispiele noch nicht einmal typisch sind.
Lesehilfe | ||
in Romanns Brief behandelt | ||
in Romanns Brief nicht behandelt |
Alltagssituation | Sehr starke Aufmerksamkeit für das Radio 8 Prozent + ? | Starke Aufmerksamkeit für das Radio 34 Prozent + ? | ||
Zu Hause | ||||
Körperpflege/Anziehen | ||||
Essen/Mahlzeiten | ||||
Hausarbeit | ||||
Berufsarbeit im Haus | ||||
Andere Tätigkeiten/Freizeit | ||||
und zwar: nur Radio hören, Beispiel: Wagner-Fan | Romann!, aber: nur am Abend | ---- | ||
Außer Haus | ||||
Auto fahren | ---- | Romann!, aber: nur Häppchen | ||
mit Bus/Bahn unterwegs | ||||
Einkaufen/Besorgungen | ---- | |||
Berufsarbeit | ||||
Schule/Studium | ---- | ---- | ||
Besuch bei Freunden etc. | ||||
Besuch von Kneipen etc. | ---- | |||
Andere Tätigkeiten/Freizeit |
Zu meiner Schulzeit in Kassel stand in unserem Geschichtsbuch des 20. Jahrhunderts über die neuen Lebensgewohnheiten der Nachkriegszeit: Es werde auch während des familiären Mittagessens klassische Musik gehört. Das gehöre sich nicht - wegen des Musikgenusses. Wir fanden den erhobenen Zeigefinger komisch. Für uns als Schüler eines musischen Gymnasiums war die Situation doch selbstverständlich.
Das war Mitte der 60-er Jahre.
"Diese Erkenntnis war neu"?
Nein, das Wissen reifte in Jahrzehnten heran!
Hörfunkdirektor Romann sorgt immer wieder für Überraschungen gegenüber seinen Kritikern. Seine neueste Geschichte: Dass "jahrelang" eine "Mehrzahl" am Tage "Kulturprogramme gezielt zum konzentrierten Zuhören eingeschaltet" hätte, ohne "sonstige Tätigkeiten"? Oder dass er es selbst wenigstens bis 2002/03 glaubte?
Jeder Kulturinteressierte weiß doch, dass die Zahl derer, die gezielt nur Radio hören und die sonst nichts anderes tun, sehr gering ist, dass aber jahrelang schon die Nutzung des Radios
• nach der Tagessituation
• nach dem Grad der Aufmerksamkeit und
• nach dem thematischen Interesse
sehr variiert. Das habe ich Herrn Romann schon in dem Artikel "Ein Hörfunkprogramm kann Gegensätze gut nutzen" in der WELT vom 21. Juli 2004 geschrieben. Auf diese differenzierte Betrachtungsweise ist der Direktor nie eingegangen (vgl. die Einleitung seines Antwortartikels in der WELT vom 27. Juli 2004).
In seinem Antwortbrief an Herrn Schrader behandelt er wenigstens zwei Randsituationen der Radionutzung: den Autofahrer und den Wagner-Fan. Romanns Trick: Der Autofahrer stellt den Kulturradiohörer am Tage, der Wagner-Fan den Kulturradiohörer am Abend dar. Nebenbei bemerkt: in seinem Interview vom 25. Juni 2004 in der WELT sprach er stattdessen von den "Menschen tagsüber im Büro". Wegen des Autofahrers (oder des Büroangestellten) - "aus diesem Grunde" - hören wir tagsüber nur Kultur-Häppchen und wegen des abendlichen Kulturfans tagsüber reichlich NDR-Eigenwerbung.
Die ARD untersucht die Radionutzung seit Jahrzehnten. Einen langfristigen Überblick gibt die Studie "Trends in der Nutzung und Bewertung der Medien 1970 bis 2000" von Birgit van Eimeren und Christa-Maria Ridder in der ARD-Fachzeitschrift "Media Perspektiven" von November 2001 an. Auf Seite 12 heißt es zum Beispiel:
- Wie sich der Hörfunk vom Einschaltmedium mit Spitzen am Morgen, Mittag und Nachmittag zum Tagesbegleiter entwickelt hat, verdeutlichen die Veränderungen in der tageszeitlichen Nutzung: Schwankte die Nutzung im Tagesverlauf 1970 noch sehr stark – von der morgendlichen Nutzungsspitze über ein Tief am Vormittag, eine weitere Spitze am Mittag, ein Absinken am Nachmittag hin zu einem erneuten Anstieg am Abend –, so zeichnet sich bereits ab 1980 der im Grunde bis heute typische Verlauf mit der stärksten Nutzung am Morgen bis gegen Mittag und dem stetigen, wenn auch immer langsameren Absinken bis zum frühen Abend ab – auf allerdings immer höheren Niveau.
Tagessituationen
In der zweimal jährlich erhobenen Media-Analyse (MA) sollen die Befragten auch angeben, was sie während des Radiohörens machen. In der Reihe "Media Perspektiven" wird dieses am anschaulichsten in dem Artikel "MA 2002 Radio: Radionutzung auf hohem Niveau stabil" von Walter Klingler und Dieter K. Müller in der Ausgabe vom September 2002 dokumentiert:
- Der Hörfunk verdankt seinen quantitativen und qualitativen Stellenwert im hohen Maße der Fähigkeit, an vielen Orten und zu vielen Gelegenheiten nutzbar zu sein. Dies bestätigt auch die MA 2002 erneut: 52 Prozent aller Bundesdeutschen hören zumindest kurz irgendwann am Tag einmal beim Essen Radio, 37 Prozent sind es beispielsweise beim Autofahren. (S. 8) Diese Zahlen beziehen sich auf die Tabellen 8 und 9 (auf den Seiten 6 und 7).
Dort werden als Situationen angegeben, in denen Radio gehört und dieses für die MA erfragt wird:
• Körperpflege/Anziehen
• Essen/Mahlzeiten
• Hausarbeit
• Berufsarbeit im Haus und
• Andere Tätigkeiten/Freizeit (wie zum Beispiel konzentriertes Radiohören...)
als Tätigkeiten "Zu Hause"
• Auto fahren
• mit Bus/Bahn unterwegs
• Einkaufen/Besorgungen
• Berufsarbeit
• Schule/Studium
• Besuch bei Freunden etc.
• Besuch von Kneipen etc. und
• Andere Tätigkeiten/Freizeit
als Tätigkeiten "Außer Haus" (vgl. Smiley-Tabelle oben)
Im Vergleichsjahr 2000 werden für "Zu Hause" als höchste Minutenzahl angegeben, dass
• 92,5 Prozent bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 338 Minuten für "Andere Tätigkeiten/Freizeit" während 313 Minuten Radio hörten
• "Essen/Mahlzeiten": 92,0 Prozent, 88 und 81 Minuten
• "Hausarbeit": 51,0 Prozent, 185 und 94 Minuten.
Für "Außer Haus" wird zum Beispiel angegeben, dass
• 52,0 Prozent der Befragten bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 88 Minuten "Auto fahren" während 46 Minuten Radio hörten
• "Berufsarbeit": 33,5 Prozent, 481 und 161 Minuten
• "Andere Tätigkeiten/Freizeit": 44,6 Prozent, 186 und 83 Minuten.
Eine dazu passende Grafik aus einem anderen Artikel der "Media Perspektiven", "Zeitbudgets und Tagesablaufverhalten in Deutschland: Die Position der Massenmedien" von Irina Fritz und Walter Klingler (in: Nr. 01/2003; hier: Abb. 10 auf S. 9) macht klar, dass der größte Anteil der Radionutzung "im Haus" zwischen 5 und 20 Uhr , vor allem zwischen 7 und 12 Uhr - stattfindet (maximal 19 %), während der Anteil der Radionutzung "unterwegs im PKW" ziemlich gering ist (maximal 5 %).
Der Hörer, der zu Hause gezielt nur Radio hört und sonst nichts anderes tut, ist in der MA-Befragung überhaupt nicht vorgesehen. Woher soll man dann über ihn etwas Statistisches wissen? Nein, dieser Hörer war nicht Romanns Maßstab. Und die Studien der ARD zur Rundfunknutzung waren "jahrelang" schon sehr differenziert und haben auch ergeben, dass der Autofahrer weder damals noch heute der Maßstab ist. Pusteblume.
Der Grad der Aufmerksamkeit
Zur Beschreibung der Radionutzung gehört auch die Intensität des Hörens. Darauf geht gezielt Ekkehardt Oehmichen, einer der führenden Köpfe bei der Entwicklung der MedienNutzerTypen der ARD, in dem Artikel der "Media Perspektiven", "Aufmerksamkeit und Zuwendung beim Radio hören" (in: Nr. 03/2001) ein. Im Jahr 2000 wurden in Hessen repräsentativ Radiohörer befragt, ob sie sich in der jeweiligen Radionutzungssituation "sehr stark", "stark", "weniger stark" oder "gar nicht" dem Radio zuwenden. Die Auswertung ergab folgende Durchschnittswerte:
- Lediglich 8,1 Prozent des Radiohörens kann als sehr konzentriert, d.h. als Zuhören beschrieben werden. 34,4 Prozent der Nutzungsvorgänge können mit dem Etikett "starke Aufmerksamkeit" bzw. bewusstes Radiohören belegt werden, eine Zuwendungshaltung, die es freilich erlaubt, andere Dinge nebenbei zu tun. 52,5 % der Radionutzungsvorgänge haben Nebenbeicharakter, eine Rezeptionshaltung, bei der die Konzentration primär bei den eigenen Aktivitäten oder bei der Arbeit liegt, das Radio allerdings die Chance hat, (...) die Aufmerksamkeitsrichtung zu beeinflussen.
umschrieben werden, keineswegs als Fokussierung (S. 4; 4,8 % entfallen auf "gar nicht")
Im "Fazit" schreibt er zusätzlich:
- - Im öffentlichen Raum und während der Arbeit findet besonders wenig bewusste Radionutzung statt, am aufmerksamsten wird nachmittags und abends allein bzw. frühmorgens Radio gehört.
- Frauen, Ältere ab 50 Jahren und Nichtberufstätige hören konzentrierter Radio als Männer, Jüngere und Berufstätige; die Fähigkeit und Praxis bewusster Radiorezeption beschränkt sich stark auf die ältere Generation.
- Kulturradiopublika hören relativ konzentriert Radio (...) (S. 8)
Die "Klassisch Kulturorientierten" und die anderen Hörergruppen des Kulturradios
Während die durchschnittliche Hörintensität einen statistischen Wert von 42,5 hat, liegt er bei den "Klassisch Kulturorientierten" deutlich höher: 50,7. Die anderen für das Kulturradio interessanten Hörergruppen (MediaNutzerTypen) kommen auf folgende Durchschnittswerte: "Aufgeschlossene" 50,1, "Leistungsorientierte" 42,9 und "Neue Kulturorientierte" 38,5 (siehe Tabelle 8 auf Seite 6). - Die situationsbezogenen Ergebnisse von E. Oehmichen sollen hier nicht weiter behandelt werden, da er nur "ausgewählte Alltagssituationen" vorweist, die sich nicht mit den Situationen der MA-Befragung decken, und da er die wichtige Situation "Zu Hause"/Andere Tätigkeiten/Freizeit (ohne die Hausarbeit) am Vormittag nicht behandelt.
Die Werte der durchschnittlichen Hörintensität entsprechen den allgemeinen Beschreibungen der Hörergruppen (MediaNutzerTypen), vgl. Seite 3:
- Klassisch Kulturorientierte (14 %)
Dieses am ehesten mit dem klassischen Bildungsbürgertum vergleichbare Milieu definiert sich selbst gegenüber dem Radio durch seine Klassikpräferenzen und Interessen an Kultur, Bildungsangeboten und politischen Hintergrundinformationen. Kennzeichnend ist die eher selektive und gezielte Nutzung des Radios. Alltagsbegleitung im Sinn musikalischer Unterhaltung, Kurzinformationen und vordergründiger Stimmungsmache wird eher abgelehnt. Die traditionellen ARD-Kulturprogramme und Informationswellen finden hier ihr Kernpublikum.
- Neue Kulturorientierte (5 %)
Die Neuen Kulturorientierten sind im Blick auf aktuelle Informationen nur bedingt auf das Radio angewiesen. Dennoch gehören zu diesem Millieu relativ viele Menschen aus der jüngeren und mittleren Generation, die vom Radio mehr erwarten als eine akustische Kulisse und knappe Serviceleistungen, nämlich auch geistige Anregung; entsprechend Aufgeschlossenheit für Kultur- und Bildungsangebote, regionale und Hintergrundinformationen. Musikalisch: Grenzgänger zwischen Rock/Pop und Jazz einerseits und Klassik bis hin zur Neuen Musik andererseits.
Zur Lieblingsgruppe von Herrn Romann heißt es:
- Aufgeschlossene (13 %)
Für Radiomacher am schwierigsten einzuordnen und zu binden sind die Aufgeschlossenen, die durch ein recht breites Informations- und Unterhaltungsinteresse charakterisiert sind. Ob Regionalinformationen, politische Nachrichten oder Ratgeberthemen, ob Wissenschaft und Technik, Kultur oder Sport, die Aufgeschlossenen lassen sich von all diesen Themen ansprechen. Sie nutzen relativ breit die ganze Angebotspalette verfügbarer Radioprogramme. Musikalisch ist der bodenständige Aufgeschlossene relativ stark an Oldies, Country/Western und Tanzmusik bis hin zum deutschen Schlager interessiert.
Ein Hörfunkprogramm kann Gegensätze gut nutzen
Im ZEIT-Dossier "Rettet das Radio!" vom 24. Februar 2005 hat Ulrich Stock geschrieben:
- Gernot Romann ist (...) ein munterer Reformer, der nicht versteht, warum der Gegenwind immer stärker wird.
Wir verstehen nicht, warum gemäß Romanns "Reform" das Radioprogramm von 6 bis 19 Uhr Stunde für Stunde nach einem einheitlichen Schema durchformatiert ist (Ausnahmen: "Am Morgen vorgelesen" und ein bisschen "À la carte" und "Concerto"):
- Rezept
8 beliebig zusammengewürfelte Musikstücke - einige davon als Wiederholungsschlager, 4 große und 4 kleine Wortbeiträge mit viel NDR-Kultur-Eigenwerbung (siehe Beispiel "Tannhäuser"-Meldungen), mindestens 4 Jingles, mindestens 15x der Name "NDR" und viel flache Moderation
Beispiele: Stundenprotokolle vom 11. Februar, vom 5. April und vom 17. April 2005
Wolfgang Knauer, ehemaliger Wellenchef von NDR Kultur, der erst noch von Hörfunkdirektor Romann zur "Reform" angetrieben wurde, bis er "selbst NDR Kultur nicht tiefer legen" wollte, schrieb dazu in einer Stellungnahme für die Enquete-Kommission Kultur in Deutschland:
- Ob sich die strenge Formatierung auf die Dauer für Kulturprogramme eignet, muss bezweifelt werden, da sie musikalisch allzu stark einengt, tiefer gehende Darstellungen verhindert. Die Übernahme eines für Popwellen entwickelten dramaturgischen Prinzips fördert den Hang zur Trivialisierung. (Textpassage leicht gekürzt)
Romanns Maßstab mögen die "Aufgeschlossenen", Büroangestellte oder Autofahrer sein - und selbst unter diesen gibt es selbstverständlich viele, die den Romann-Mischmasch nicht hören wollen. Er hat aber kein Recht, alle anderen, die in den vielen übrigen Situationen mit sehr starker oder starker Aufmerksamkeit Kulturradio hören wollen, auf das gleiche Niveau herabzudrücken, unter dieses Joch zu zwingen. Die Übersicht am Anfang macht deutlich, wer alles zu berücksichtigen ist. Zur Erfüllung des Kulturauftrages gehört auch das Senden von klassischer und anspruchsvoller Musik tagsüber mit ganzen Werken und nicht nur die unterhaltsame Kultur des Mainstreams. Die vielen Musikliebhaber, die Herr Romann übergeht, zahlen schließlich auch Gebühren. NDR-Homepage: "Sie beträgt zurzeit 5,52 Euro für ein Radiogerät."
Die Initiative Das GANZE Werk, die am 15. Juni 2004 gegründet wurde und die von über 4.000 Hörern im NDR-Sendegebiet durch ihre Mitgliedschaft oder durch ihre Unterschrift unterstützt wird, hält die kompromisslose Uneinsichtigkeit des Hörfunkdirektors für nicht haltbar. Wir fordern für die Musikliebhaber, die "Klassisch Kulturorientierten", das Bildungsbürgertum bzw. die sehr stark und stark aufmerksamen Kulturradiohörer Musiksendungen, die zwischen 6 und 19 Uhr mit einer täglichen Dauer von 4 Stunden ganze Werke bringen, die in keinen formatierten Rahmen gepresst werden. Das ist ein Vorschlag zu einem vernünftigen und bescheidenen Kompromiss. Dem NDR blieben danach 9 Stunden für sein formatiertes Programm im Zeichen des Claims "Kultur hat ein Programm: NDR Kultur, der Klassiker" und seine Experimente.
Der jetzige Zustand darf nicht bleiben!
Wir wissen, dass inzwischen viele Hörer entweder nur noch kurzzeitig NDR Kultur hören, bis sie wegen einer flapsigen Moderatoren-Bemerkung oder eines Format-Knüllers genervt ausschalten (spätestens nach 60 Minuten), oder NDR Kultur gar nicht mehr hören, sondern zum Deutschlandfunk, zum DeutschlandsenderKultur oder zur eigenen CD-Sammlung wechseln.
NDR Kultur hat bei klassischen Musiksendungen (Klassik Radio als nicht ernstzunehmende Alternative nicht mitgerechnet) in einem großen Gebiet Norddeutschlands eine Monopolstellung. Die wird rücksichtslos für ein schematisches Programm missbraucht und mit allen Mitteln der Informationsunterdrückung verteidigt. Eine unglaubliche Situation. Wir sind damit nicht einverstanden, wir wollen den Sender nicht preisgeben. Sie auch nicht? Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie unsere Aktionen.
Lesen Sie:
Die Resolution der Initiative Das GANZE Werk.
Die Presseerklärung vom 26. Juli 2004
Gibt es eine „Geschmackspolizei“ im Norden Deutschlands?
NDR Kultur von 6 bis 19 Uhr: Beliebiger Dauermix statt freier Auswahl
Lesen Sie die kritische Auseinandersetzung mit Romanns Antwort:
Romanns Kurzsichtigkeit: Autofahrer soll Maßstab des Kulturradios sein?
Ein Streifzug durch die ARD-Studien zur Radionutzung widerlegt den Direktor
Von Theodor Clostermann
Lesen Sie die Antwort von Herrn Romann auf den Brief des Hörers Schrader:
Längere mehrsätzige klassische Werke schließen Hörer, die nur kurz, zum Beispiel während einer kurzen Autofahrt einschalten, aus
Lesen Sie den Brief des Hörers Schrader aus Burgdorf vom 7. April 2005:
Gibt es pünktlich um 19 Uhr einen wundersamen Geschmackswandel?
Lesen Sie den von Herrn Schrader kritisierten Artikel von Herrn Romann:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal
Generelle Trendwende in der Hörfunknutzung
Lesen Sie Grundlagentexte, auf die in diesem Artikel verwiesen wird
Ehemaliger Wellenchef Knauer meldet sich zum Kulturradio wieder zu Wort:
Stellungnahme für die Enquete-Kommission Kultur in Deutschland
Stundenprotokolle von NDR Kultur:
Vom 11. Februar, vom 5. April und vom 17. April 2005
ZEIT-Dossier am 24. Februar 2005 (Nr. 9/2005):
"Rettet das Radio!" von Ulrich Stock
Romann und die Kultur-Ajatollahs, Artikel im KlassikClub Magazin 09/2004:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal, September 2004
Vorläufer-Artikel im Feuilleton Hamburg der WELT:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal, 27. Juli 2004
Hauptartikel vorher im Feuilleton Hamburg der WELT:
Ein Hörfunkprogramm kann Gegensätze gut nutzen
Leserbriefartikel von Theodor Clostermann zum Romann-Interview, 21. Juli 2004
Nicht warten, bis der Mond aufgeht
Interview von Lutz Lesle mit Programmdirektor Romann, 25. Juni 2004
NDR-Kultur: Ein Radioprogramm zum gepflegten Weghören
Bericht von Lutz Lesle über die Gründungsveranstaltung des Initiativkreises Das GANZE Werk, 17. Juni 2004
Die Resolution der Initiative Das GANZE Werk
Wir erwarten von NDR Kultur..., beschlossen am 15. Juni 2004
Wolfgang Knauer verlässt NDR Kultur:
Satirischer Rückblick ersetzt „Reißwolf“
Hamburger Abendblatt, 22. November 2003
Lesen Sie die benutzten Artikel aus der Reihe "Media Perspektiven"
Herausgegeben von ARD-Werbung - Sales & Service, Baden-Baden
Irina Fritz und Walter Klingler, Januar 2003:
Zeitbudgets und Tagesablaufverhalten in Deutschland: Die Position der Massenmedien
Walter Klingler und Dieter K. Müller, September 2002:
MA 2002 Radio: Radionutzung auf hohem Niveau stabil
Birgit van Eimeren und Christa-Maria Ridder, November 2001:
Trends in der Nutzung und Bewertung der Medien 1970 bis 2000
Ekkehardt Oehmichen, März 2001:
"Aufmerksamkeit und Zuwendung beim Radio hören"