Das GANZE Werk - Presseschau
Satirischer Rückblick ersetzt "Reißwolf"
Hamburg - Der NDR hat über eine Nachfolge für den "Reißwolf" entschieden. "Wir werden im neuen Jahr auf NDR Kultur einen satirischen Wochenrückblick auf die Bundespolitik senden", sagte NDR-Hörfunkdirektor Gernot Romann. Termin: sonnabends 14.30 Uhr. Autor der vier- bis fünfminütigen Stücke ist der renommierte Journalist Peter Zudeick.
Wie berichtet, gibt es die letzte "Reißwolf"-Ausgabe mit Wolfgang Knauer am 21. Dezember. Zunächst war daran gedacht, das Magazin auch über das Ausscheiden Knauers als Wellenchef hinaus fortzuführen. "Barbara Mirow, seine Nachfolgerin bei NDR Kultur, und ich hatten vorgeschlagen, den ,Reißwolf' auf den Sonnabend zu verlegen. Das hat Knauer abgelehnt", so Romann. In einem Brief an den NDR erklärte Knauer, er stehe über das Jahresende 2003 hinaus nicht mehr zur Verfügung. Den Gedanken, den "Reißwolf" nach fast 20 Jahren aufzugeben, hatte Knauer bereits früher geäußert, sagte Romann. Auch der Vorschlag, die Reihe nur noch 14-täglich zu senden, sei vom Autor gekommen.
Knauers Abschied voraus gingen, so Romann, Diskussionen über notwendige Reformen von NDR Kultur. Knauer habe gewusst, dass ein aufwendiges Kulturradio wenigstens zwei bis drei Prozent der norddeutschen Hörer erreichen müsse. Deshalb habe er auch ein Reformpapier vorgelegt. "NDR-Intendant Jobst Plog und ich haben dann lediglich erwartet, dass Knauer sein eigenes Papier umsetzt." Dies sei jedoch nicht konsequent genug geschehen. (kaf)
Hamburger Abendblatt, 22. November 2003