Das GANZE Werk - Presseschau
Zitate:
Kesting (ist) der führende deutsche Gesangskritiker, dem Bücher über Callas und Pavarotti, die Darstellung „Die großen Sänger“ oder Radiosendungen wie das „Belcanto-Museum“ zu danken sind. Kennerschaft, Leidenschaft, zuweilen eine angriffslustige Strenge zeichnen ihn aus. Dem Denkmal Fischer-Dieskau verpasste er lustvoll ein paar Schrammen.
Die Entsorgung seiner Sendung auf NDR-Kultur ärgert ihn. „Frau Mirow entblödet sich nicht, zu behaupten, das sei im Einvernehmen mit mir geschehen. Nein, es gibt keinen plausiblen Grund.“
Braunschweiger Zeitung (newsclick.de), 1. Juni 2006
Kein Vokal ist ihm egal
Ein Gespräch mit dem Gesangskritiker Jürgen Kesting
Von Harald Likus
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Jürgen Kesting. Foto: L. Landmann |
Jürgen Kesting weiß eine griffige Formulierung zu schätzen. Wenn etwa von den Salzburger Festspielen die Rede ist und all dem Nepp drumherum, dann würden andere vielleicht eine ironische Bemerkung fallen lassen. Kesting sagt: „Ich bitte Sie, das Beschlafen eines Salzburger Hotelbetts kostet 500 Euro!“
Jürgen Kesting, geboren 1940 in Duisburg, ist in diesen Movimentos-Wochen oft in Wolfsburg. Er ist die Luxus-Besetzung für den Job des Moderators der Sonntagsmatineen.
Vor allem ist Kesting der führende deutsche Gesangskritiker, dem Bücher über Callas und Pavarotti, die Darstellung „Die großen Sänger“ oder Radiosendungen wie das „Belcanto-Museum“ zu danken sind. Kennerschaft, Leidenschaft, zuweilen eine angriffslustige Strenge zeichnen ihn aus. Dem Denkmal Fischer-Dieskau verpasste er lustvoll ein paar Schrammen.
Auch in unserem Gespräch im Ritz-Carlton kommt er rasch zur Sache: Die Entsorgung seiner Sendung auf NDR-Kultur ärgert ihn. „Frau Mirow entblödet sich nicht, zu behaupten, das sei im Einvernehmen mit mir geschehen. Nein, es gibt keinen plausiblen Grund.“ Übrigens wird er dies mit Barbara Mirow vom NDR bald persönlich bereden können: Am 8. Juni nehmen beide an einem Hamburger Podiumsgespräch über Kultur im Hörfunk teil.
Wer heute brillant ist
Kesting ist kein Untergangsprophet. Er lobt viel. Er schätzt den Opernregisseur Christof Loy, er rühmt junge Festivals wie – natürlich – das Wolfsburger. Er preist Sänger aus Südamerika und Osteuropa. „Wir erleben eine tolle Renaissance Alter Musik. Händel, Vivaldi, aber auch Rossini und Mozart werden besser gesungen als jemals.“ Bezüglich des romantischen Kernrepertoires ist er weniger froh. Die Sänger, auch die Stars, muteten sich zuviel zu. Sogar die Karriere des sensationellen Bryn Terfel sieht er mittlerweile kritisch. Und selbst in Bayreuth seien ihm „offensichtlich geduldete Unzulänglichkeiten“ aufgefallen, vor allem was die Formung der Vokale betrifft. „Das ist das Tolle an der Oper: Jeder Vokal ist Träger einer Empfindung.“
Wer sich raushalten sollte
Der Kritiker mag’s genau. „Wer den Unterschied zwischen Messa di Voce und Mezza voce nicht kennt, sollte sich raushalten.“ Der Satz fällt uns nachher beim Warten an der Rezeption ein. Weshalb wir uns, sozusagen sotto voce nochmal unserer Vorbildung versichern: Messa di voce ist das An- und Abschwellenlassen eines Tons, Mezza voce bezeichnet das Singen mit Halbstimme.
Ach, aber eine Frage haben wir ja noch gestellt: Wie sieht sein Plattenschrank aus? „Tja, riesig“, sagt er, „als ich feststellte, dass ich 45 Aufnahmen der Beethoven-Sinfonien besitze, habe ich ein paar Platten weggegeben. Gerade die braucht man dann wieder.“
Am Sonntag, 11 Uhr, führt Kesting in der Autostadt-Lounge in die Kunst des Percussionisten Martin Grubinger ein.
Jürgen Kesting war Gast unserer Podiumsdiskussion am 8. Juni 2006 in Hamburg
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Verpassen Sie diese Sendung nicht, wenn Sie neue „Handy-Klingeltöne“ suchen...
NDR Kultur, seit dem 28. Februar 2006, jeden Dienstag zwischen 21 und 22 Uhr
Sehen Sie sich die Seiten des Übergangs an:
NDR Kultur: Das Programm für Dienstag, 14. Februar 2006
21:00 Große Stimmen
Vivica Genaux
Vorgestellt von Jürgen Kesting
Die Mezzosopranistin Vivica Genaux hat sich mit einer der spektakulärsten CD-Aufnahmen eingeführt: mit Bravour-Arien, die für den legendären Kastraten Carlo Broschi, berühmt unter seinem Künstlernamen Farinelli, geschrieben wurden. Es sind keineswegs nur Kehlkopf-Konzerte, sondern Zeugnisse einer ebenso virtuosen wie sublimen Kunst. Daneben ist Vivica Genaux mit Arien von Rossini und Händel zu hören.
NDR Kultur: Das Programm für Dienstag, 28. Februar 2006
21:00 Welt der Musik
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Sendereihe von Margarete Zander
In der neuen Senderreihe von NDR Kultur präsentiert Margarete Zander "Klassik für Neugierige und Liebhaber": In den ersten beiden Sendungen (28. Februar und 7. März) geht es um zehn klassische Dauerbrenner. Wie heißen die Musiken, wer sind die Komponisten und was passt in die Klassik-Sammlung?
Die Sendung gibt Antworten und informiert über bekannte Melodien wie die Eurovisions-Fanfare, die beliebten Handy-Klingeltöne von Edvard Grieg oder die einleitenden Akkorde des virtuosen romantischen Klavierkonzertes von Peter Tschaikowsky. Orientierung im Dickicht des Klassik-Dschungels vom Feinsten.
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Mit tabellarischer Übersicht des GANZEN Werks:
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NDR Homepage, 2. Januar 2006, Presse aktuell