NDR Kultur - Korrespondenz + Satire
zu:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal
Generelle Trendwende in der Hörfunknutzung
Von Gernot Romann, NDR Programmdirektor Hörfunk
Ein dankbarer Hörer...
Leserbrief von H.Jühlke, 22869 Schenefeld
NDR KULTUR
Norddeutscher Rundfunk
Herrn Gernot Romann
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Sehr geehrter Herr Romann,
sicherlich erhalten Sie zur Zeit viele Zuschriften, die sich kritisch mit der von Ihnen eingeleiteten Reform bei NDR KULTUR auseinandersetzen. Ihnen
Den in Verantwortung
stehenden Entscheidungsträgern wird wenig Verständnis entgegengebracht |
Insofern staune ich darüber, dass Sie das neue Programmschema mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln begründen und verteidigen. Nichts ist so vergänglich wie der Zeitgeist, das Wort "mainstream" sollte hier vermieden werden.
Ihnen, sehr geehrter Herr Romann, möchte ich heute allerdings ganz besonders dafür danken, dass Sie mir durch die neue Programmstruktur wieder Zugang zur
Ich habe meinen
Plattenschrank
geöffnet und kann mich an den Werken der großen Meister in ungekürzter Form erfreuen |
Für Sie steht die Quote im Vordergrund, deshalb drei Vorschläge, um das Programm noch populärer zu machen: Möglichst häufig die Kaffee-Kantate von Johann Sebastian Bach, BWV 211, anspielen oder einen Satz aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel bringen und den Hörern die Frage stellen, um welche Getränke es sich hier jeweils handele; bei richtigen Antworten gäbe es dann 1 Pfund Kaffee oder eine Kiste Wasser zu gewinnen. Auch ein Satz aus dem Forellen-Quintett von Franz Schubert wäre denkbar, warum nicht einen Fisch ausloben? Damit können Sie glatt Klassik-Radio übertrumpfen.
Trotzdem, weil das System Sie gefangen hält und Sie vielleicht auch gar nicht anders können,
mit freundlichen Grüßen
gez. H. Jühlke
P.S.
Ich erlaube mir, Kopie an Das GANZE Werk zu senden, wofür Sie bestimmt
Verständnis haben, die haben m. W. noch kein bejahendes Schreiben zur
Programmreform vorliegen.
Anmerkung der Redaktion: Herr Jühlke hat recht, es ist tatsächlich das erste "bejahende Schreiben", das www.dasganzewerk.de erhalten hat und das nicht aus der Feder des NDR stammt.
Gerade deshalb muss die Redaktion deutlich darauf hinweisen, dass die veröffentlichten Briefe an den NDR die Meinung der Autoren wiedergeben, nicht die der Redaktion. Wir wollen doch nicht um Fische streiten...
Frau Mirow antwortet für Herrn Romann, 17. Dezember 2004
Märchenstunde mit der Wellenchefin?
Längere klassische Werke haben wir im Tagesprogramm von NDR Kultur, respektive Radio 3, respektive NDR 3 immer nur in Ausnahmefällen gespielt
Weitere Leserbriefe und Kommentare zu dem Artikel:
Beschwerde eines Hörers an den Intendanten des NDR, von P. Schwiesow
Nun entdecken alle Ihre Hörer wieder, was Lessing vom ‚denkenden Zuschauer/Zuhörer' schreibt Kommentar von G. Ossenbrunner, Bremen
Es wäre fair, wenn NDR Kultur mit seinen Clubmitgliedern im Magazin in einen Dialog träte, statt es als Propagandablatt zu mißbrauchen., Leserbrief von C. Meffert
Die Aufgeschlossenen, Leserbrief von M. Siebert
Zurückweisung einer Beleidigung, Leserbrief von I. Kossebau
Nicht empfehlenswert: Medienpartnerschaft mit NDR Kultur in Niedersachsen
Leserbrief von L. Baucke
Gibt es pünktlich um 19 Uhr einen wundersamen Geschmackswandel?
Leserbrief des Hörers Schrader aus Burgdorf
Artikel im KlassikClub Magazin 09/2004:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal, September 2004
Vorläufer-Artikel im Feuilleton Hamburg der WELT:
Ein Radioprogramm ist kein Konzertsaal, 27. Juli 2004
Hauptartikel vorher im Feuilleton Hamburg der WELT:
Ein Hörfunkprogramm kann Gegensätze gut nutzen
Leserbriefartikel von Theodor Clostermann zum Romann-Interview, 21. Juli 2004
Nicht warten, bis der Mond aufgeht
Interview von Lutz Lesle mit Programmdirektor Romann, 25. Juni 2004
NDR-Kultur: Ein Radioprogramm zum gepflegten Weghören
Bericht von Lutz Lesle über die Gründungsveranstaltung des Initiativkreises Das GANZE Werk, 17. Juni 2004