Das GANZE Werk - Presseschau
Zitat von Dagmar Reim:
Wer sich in Berlin und Brandenburg für Alte Musik interessiert, landet früher oder später bei Dr. Bernhard Morbach, einem unserer Redakteure. Seine jeweils einstündige Sendung „Morbach live“ erfreut dreimal pro Woche unsere Hörerinnen und Hörer.
Hintergrundinformationen:
Morbachs Sendezeit wurde von fünf, später sechs, zum 1. Dezember 2006 auf drei Stunden verringert, die Finanzausstattung scheint gegen Null zu gehen (keine Live-Konzerte und keine Gäste mehr).
12. April 2006, die RBB-Intendantin antwortet auf den Offenen Brief von Gerhart Baum
„Fakten“? Glanzlichter und ganz andere Tatsachen
Die Überprüfung der vier Punkte von Frau Reim
Originalansicht der Antwort von Intendantin Reim (Pdf) |
Druckversion der vollständigen Dokumentation (Pdf) |
Druckversion der Überprüfung der vier „Fakten“ (Pdf) |
Druckversion des Kommentars: „Rosinenpickerei...“ (Pdf) |
RBB-Intendantin Dagmar Reim | Fakten und Anmerkungen von Theodor Clostermann | |
Deswegen greife ich lediglich vier Punkte auf, die Ihr Nicht-wissen-wollen besonders eklatant dokumentieren: | ||
1. Sie empfehlen als vorbildlich das Projekt „Rhythm is it“ der Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle. Diese Arbeit hat der rbb nicht nur begleitet, sondern wir haben durch hohes finanzielles Engagement den Film mitproduziert, der zahllose Preise gewinnt. | Hinweis: Gerhart Baum kritisiert aus musikalischer Sicht die „Qualitätsminderung“ der „Programmgestaltung“ und fordert mehr Qualität für das Programm. Die Beteiligung des RBB am Film „Rhythm is it“, selbst die „zahllosen Preise“ haben keine Auswirkung auf die musikalische Qualität des Tagesprogramms. | |
2. Sie behaupten erneut, der rbb vernachlässige Alte Musik. Wer sich in Berlin und Brandenburg für Alte Musik interessiert, landet früher oder später bei Dr. Bernhard Morbach, einem unserer Redakteure. Seine jeweils einstündige Sendung „Morbach live“ erfreut dreimal pro Woche unsere Hörerinnen und Hörer. | Hintergrundinformationen zur Alten Musik - „Morbach live“ a. Sendezeiten: • 5 Sendestunden, genauer 5 x 55 min., d.h. mo - fr je eine Sendung, in der Zeit der Kooperation mit dem NDR (Radio 3, bis Ende 2000) • 6 Sendestunden, genauer 3 x 115 min., d.h. 3 Sendungen zu 1 Stunde und 55 Minuten (mo + mi + fr, 15.05 - 17 Uhr), in der Zeit von Radio Kultur (nach der Trennung vom NDR, vgl. taz vom 6. Januar 2001 und Berliner Zeitung vom 9. Dezember 2003) • nur noch 3 Sendestunden seit „kulturradio vom rbb“, genauer 2 x 55 min (mo + mi, 18.05 - 19.00 Uhr) + 1 x 45 min (fr, 18.05 - 18.45 Uhr) + 1 x 15 min (CD-Kritik, do 13.30 - 13.45 Uhr) b. Ausstattung: bis zum 1. Dezember 2003 gab es zur Sendung Live-Konzerte (vgl. Titel der Sendung), hier ein Beispiel vom 15. Juni 2001, außerdem hatte Dr. Bernhard Morbach Gäste im Studio, hier als Beispiel die Cembalistin Rebecca Maurer im Jahr 2003. Live-Konzerte und Studiogäste gibt es heute nicht mehr (kein Geld?). Als Hörer hat man den Eindruck, dass Dr. Bernhard Morbach selbst einen BVG-Fahrschein auslegen müsste, wollte er einen Gast im Studio haben, von einem Honorar ganz zu schweigen. | |
3. Der rbb veranstaltet eines der renommiertesten Festivals für zeitgenössische Musik. Ultraschall ist, da sind wir uns mit unserem Partner Deutschlandradio einig, die erste Adresse für Musik der Gegenwart in Berlin und Brandenburg. | Hintergrundinformationen zur Neuen Musik a. Sendezeiten: • Verkürzung der Sendung „Musik der Gegenwart“ von 5 Sendestunden (vor dem 1. Dezember 2003) auf jetzt 2 Sendestunden („Montag und Mittwoch, 21:04 bis 22:00 Uhr“, kulturradio vom rbb, Online) b. Ausstattung: • Die Konzertreihe „Musik der Gegenwart“ begann am 27. Oktober 1955. „Die Reihe ‚Musik der Gegenwart‘ jedoch mit bislang vier Orchesterkonzerten pro Jahr wird vom RBB in dieser Form nicht fortgesetzt.“ (Moderation von Martin Demmler beim 197. Konzert der Reihe „Musik der Gegenwart“, „kulturradio vom rbb“ am 5. Juni 2005). Während diese Konzertreihe vom RBB ganz eingestellt wurde, fördert er verstärkt das Festival „UltraSchall“: „Statt bislang eines will der RBB in Zukunft zwei Orchesterkonzerte im Rahmen des Januarfestivals ‚Ultraschall‘ mittragen.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Juni 2005) | |
4. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat nach seiner Fusion mit vielen Finanzproblemen zu kämpfen. Stolz sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Substanz unserer Radioprogramme zu erhalten. Es gibt keine besonderen finanziellen Einschnitte bei kulturradio, unserem teuersten Programm. Wir behalten uns vor, gegen derlei falsche Behauptungen wie von Ihnen erhoben vorzugehen. Unsere Gremien sind nicht nur detailliert über alle Etatentwicklungen informiert, sie tragen sie einmütig mit. | Kommentar: Eine Androhung? Wofür? Der Gesamtetat von „kulturradio vom rbb“ mag gleich geblieben sein, das hat Gerhart Baum auch gar nicht angezweifelt. Die „finanziellen Einschnitte“ zur Alten und Neuen Musik sind oben dokumentiert. Zur Förderung von Kompositionsaufträgen liegen keine Informationen vor. So stellt sich folgende neue Frage? Wohin ist dann das Geld umgeschichtet worden? In die massive Werbung? Oder als Erhöhung einer außertariflichen Zulage bei der Kulturwelle? Oder in die „Coacher“, die den Moderatoren die geklonte Freundlichkeit eintrainieren - vor und nach den Sendungen? |
geschrieben am 25. Mai 2006
Lesen Sie zur Podiumsdiskussion am 22. Juni 2006 in Berlin:
„rbb kulturradio - Wird der Kulturauftrag noch erfüllt? - Ein Streitgespräch“
Der Gründungsausschuss der „Initiative Das GANZE Werk (Berlin-Brandenburg)“ als Veranstalter lädt ein zu einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, 22. Juni 2006, um 19.30 Uhr in der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Krönungskutschen-Saal, Neuer Marstall - Schloßplatz 7, 10178 Berlin (Mitte)
Gründungsausschuss, 23. Mai 2006
Entwurf der Gründungsresolution: Mehr Radiokultur bei kulturradio
Nur mit einem attraktiven Programm kann kulturradio neue Hörer hinzu- und ehemalige Hörer zurückgewinnen
Gründungsausschuss der „Initiative Das GANZE Werk (Berlin-Brandenburg)“, 23. Mai 2006
Lesen Sie zur Korrespondenz von Gerhart Baum mit RBB-Intendantin Dagmar Reim:
Der Kommentar: Bekannte Argumentationsmuster
„Rosinenpickerei und Eigenlob - aber keine grundsätzlichen ‚Fakten‘“
Kommentar in der Form eines Zwiegesprächs, von Theodor Clostermann, 25. Mai 2006
Die Überprüfung: Die vier Punkte von Frau Reim
„Fakten“? Glanzlichter und ganz andere Tatsachen
Von Theodor Clostermann, 25. Mai 2006
Die Dokumentation: Alles auf einer Seite
Der Offene Brief von Gerhart Baum, die Antwort der Intendantin und die Überprüfung ihrer vier „Fakten“ nebeneinander, abschließend der Kommentar
28. März, 12. April und 25. Mai 2006
Die Antwort: Brief von RBB-Intendantin Dagmar Reim an Gerhart Baum
„Weitere Argumentationen in der Sache (sind) sinnlos, weil Sie Vorurteile an die Stelle von Urteilen setzen und Ihre Meinung nicht von Fakten stören lassen“
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), 12. April 2006
Anfrage und Anklage: Offener Brief an die Intendantin des RBB
Aufruf zur Stärkung des Kulturauftrags des öffentlich-rechtlichen Hörfunks - Karlsruhe und Brüssel müssen eingeschaltet werden, Gerhart Baum, 28. März 2006
Lesen Sie zur weiteren Auseinandersetzung von Gerhart Baum mit dem kulturradio:
Radio ohne Kultur
Gerhart Baums Kritik am Rundfunk
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Januar 2006
Aushöhlung des Kulturauftrags durch Programme der so genannten Kulturradios
Die vollständige Pressemeldung von Gerhart Baum zum Kulturradio
Gerhart Baum, 10. Januar 2006, Erstveröffentlichung beim GANZEN Werk
Lesen Sie zum Kulturauftrag von Gerhart Baum:
Auftrag, nicht Wohltat - Öffentlicher Rundfunk und Neue Musik
Grundsätzliches zum Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
Das Bundesverfassungsgericht ist der Meinung, dass die „besondere Eigenart“ des öffentlichen Rundfunks erst durch die Erbringung solcher Programmteile „ihre Rechtfertigung“ findet, die unter kommerziellen Bedingungen notwendig defizitär bleiben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. März 2005