NDR-Rundfunkrat
Brief von Herrn S. aus Hamburg
NDR Kultur = Berieselungsanstalt mit endlosen Wiederholungen, wie in einem Paternoster
Begrenzte Auswahl aus einem riesigen Repertoire
Sehr geehrte Frau Gräfin
Können Sie sich vorstellen, daß man eines der schönen Weserrenaissance-Schlösser, wie z. B. Barntrup, so umbauen würde, daß die Bedürfnisse der 'breiten Masse' von heute darin befriedigt werden könnten, nämlich mit dem Einbau z.B. von Tanzsalons für hipphopp-Freunde, mit Kegelbahnen, Fitnessstudios usw. usw.?
Oder was würden Sie sagen, wenn man in Gemäldegalerien, in den Kunsthallen usw. Restaurants, Bars usw. mit natürlich reichlichen Rauchmöglichkeiten einrichten würde, damit diese von mehr Menschen genutzt werden könnten?
Sie wissen sicher längst, was ich meine, den Umbau des III. Programm-Senders tagsüber zu einer Berieselungsanstalt mit Brocken aus dem riesigen Repertoire der sog. klassischen Musik, und zwar mit einer begrenzten Auswahl, die aber wie in einem Paternoster sich endlos wiederholt und dem Hörer den Eindruck vermittelt, die klassische Musik bestünde nur aus eben diesen Stückchen, die man beliebig kombinieren und abnudeln kann.
Der Beginn des Senders 1965 mit dem sog. III. Programm gestaltete sich ganz anders, aber das scheint heute überholt zu sein. Der Geschmack des Publikums ist längst durch private Sender herabgesenkt worden. Das darf NDR Kultur nicht auch noch fördern. Wo bleibt der Kulturauftrag des Rundfunks?
Man erzählt sich so, daß alle musikalischen Fachleute des Senders durch Leute der Werbe- und Medienbranche ersetzt seien. Daran muß etwas wahr sein, denn viele vertraute Namen mit großer bewährter musikhistorischen Kompetenz erscheinen nicht mehr in den Ansagen.
Was aber sagt die staatliche Aufsicht dazu?
Mit freundlichen Grüßen!
gez. S.
Lesen Sie den Brief der Rundfunkratsvorsitzenden:
Gräfin Kerssenbrock teilt den Beschluss des Programmausschusses mit
Standardbrief an die Beschwerdeführer, 24. Januar 2005
Die vorgenommenen Veränderungen bei NDR Kultur sind richtig
Lesen Sie die Antwort des Sprecherrates der Initiative Das GANZE Werk:
Schreiben an alle Mitglieder des NDR-Rundfunkrates
Antwort an Gräfin Kerssenbrock, 31. Januar 2005
Kritik an Satire sollte kein Grund dafür sein, ein Gespräch zu verweigern, in dem es um Vorschläge und berechtigte Ansprüche engagierter und besorgter Hörer geht
Lesen Sie Briefe von einzelnen Hörern:
Brief von Herrn S. aus Hamburg, 25. Februar 2005
NDR Kultur = Berieselungsanstalt mit endlosen Wiederholungen, wie in einem Paternoster
Begrenzte Auswahl aus einem riesigen Repertoire
Brief von Rudolf Kelber aus Hamburg, 25. Februar 2005
Es ist bedauerlich, dass Sie das Gespräch über Programminhalte verweigern
Rudolf Kelber ist Produzent der Satire-CD
2. Brief des Hörers L. aus Hamburg, 19. Februar 2005
Ich möchte in Anspruch nehmen, daß Sie auf meine und anderer Kritik eingehen
Sie gehen auf mein Anliegen mit der Musik-Präferenzstudie mit keinem Wort ein
Brief von Frau H. aus L., 7. Februar 2005
"Da ich in der Musikbranche tätig bin und täglich Kontakt zu Musikhörern habe, stehe ich mit meiner Meinung nicht alleine da, die Klagen häufen sich rasant!"