Das GANZE Werk - Presseschau (Dokumentation)
NDR-Intendant Prof. Jobst Plog: „Freier Zugang zur Kultur“
Braunschweiger Zeitung (newsclick.de), 1. Februar 2006
„Abend der Begegnung“ der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Riddagshausen
Bischof: „Miesepeter sollen nicht das letzte Wort haben“
Lob für Ehrenamtliche - NDR-Intendant warnt vor Bezahl-Fernsehen
Von Henning Noske
Braunschweig. Der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber hat die große Bedeutung des Ehrenamtes und des Bürgerengagements für die Gesellschaft betont.
„Ich bin stolz auf die 14 000 Ehrenamtlichen allein in unserem Bereich“, sagte Weber gestern beim „Abend der Begegnung“ der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Riddagshausen.
Auch sie arbeiteten für eine menschliche und soziale Region und seien Beispiele für Optimismus. Bischof Weber wörtlich vor 500 Repräsentanten des öffentlichen Lebens: „Die Miesepeter, Ignoranten und Hoffnungslosen sollen nicht das letzte Wort behalten.“
Jobst Plog, Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR), sprach sich in seinem Festvortrag für den Erhalt von Solidarmodellen aus. Als solche könne man sowohl den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch die Kirche bezeichnen. „Beide geben den Menschen Halt und Orientierung.“
„Freier Zugang zur Kultur“
Dies, so Plog, sei heute nötiger denn je. Zwar sei in gleich mehrfachem Sinne noch nie auf so vielen Kanälen geredet, gestritten und gesendet worden. Dennoch sei dies nicht gleichbedeutend mit Information und Wissen. Entscheidend sei jedoch, dass der freie Zugang zu Kultur und Bildung erhalten bleibe.
Plog kritisierte in diesem Zusammenhang besonders das Bezahl-Fernsehen. Fernsehen werde dadurch zu einem Luxus-Gut für wenige. Mehr noch: Durch den dafür notwendigen Zwang zur Exklusivität gebe es einen großen Druck, das frei verfügbare Angebot zu verringern.
Die medienpolitischen Vorstöße, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk schwächten, kämen bezeichnenderweise aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Plog: „Dort haben die kommerziellen Sender ihre Standorte.“
„Bildung braucht Religion“
Der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann (CDU) nutzte sein Grußwort im Beisein Webers und des katholischen Weihbischofs von Hildesheim, Hans-Georg Koitz, zu einem klaren Bekenntnis zugunsten eines konfessionellen Religionsunterrichts an staatlichen Schulen.
„Bildung braucht Religion“, erklärte Busemann. Eigene Überzeugungen, so der Politiker, bildeten sich nicht im Niemandsland der Beliebigkeit.
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