Das GANZE Werk - Presseschau
Glinder Zeitung, 10. August 2004
Festliche Verleihung im Reinbeker Schloss
durch Finanzminister Ralf Stegner
Jörn Arnecke erhält Hindemith-Preis
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Reinbek (amg/sr) - Er gilt als eine der höchstdotierten deutschen Auszeichnungen für herausragende zeitgenössische Komponisten, der Paul-Hindemith-Preis - am vergangenen Montag wurde er im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) zum 14. Mal verliehen: In diesem Jahr ging der mit 20.000 Euro dotierte Preis an den Komponisten Jörn Arnecke. Im Festsaal von Schloss Reinbek überreichte ihm Schleswig-Holsteins Finanzminister Dr. Ralf Stegner die besondere Auszeichnung, mit der die Schweizer Hindemith-Stiftung, die Hamburger Stiftungen Adolf und Erika Koch-Stiftung, Walter und Käthe Busche-Stiftung sowie die Gerhard Trede-Stiftung das Schaffen junger Komponisten fördern.
Schon mehrmals wurde der 1973 in Hameln geborene Jörn Arnecke, der an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg sowie am Pariser Konservatorium studierte, für seine Werke für kleine und große Besetzung sowie für das Musiktheater ausgezeichnet. 1997 war er Preisträger des Hamburger Kompositionswettbewerbs zum Brahms-Jahr, ein Jahr später gewann er den ersten Preis bei einem Wettbewerb des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Seit 2001 hat Jörn Arnecke eine Teilprofessur an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
Dass er jetzt auch den Paul Hindemith-Preis 2004 verdient habe, wurde ihm mehrfach bescheinigt: Arnecke komponiere "aufregende Musikerlebnisse", so Dr. Christoph Becher in seiner Laudatio. Da bei liefere er "Qualität ohne Lobbyarbeit". "Er ist kein lauter Komponist", so der Chefdramaturg der Hamburgischen Staatsoper, an der 2001Arneckes Musiktheaterszene "Wir spielen Frieden" und 2003 das Musiktheater "Das Fest im Meer" erklangen; im April kommenden Jahres wird es dort eine weitere Arnecke-Premiere geben. Seine Kompositionen haben sich "von selber herumgesprochen", so Christoph Becher weiter und hob ein besonderes Merkmal an den Werken Arneckes hervor: die Grenzen: Der Komponist lege es nicht darauf an, gleich vier Jahrhunderte Musikgeschichte zu umfassen und dabei einen Verlust an Spannkraft zu riskieren - vielmehr wähle er für jedes Werk eine konkrete Aufgabe. Becher: "Er setzt Grenzen, aber diese Grenzen schreitet er vollständig aus." Eine musikalische Kostprobe ließ das Mandelring "Quartett" erklingen: Arneckes Streichquartett Nr. 2 "Inschriften". "Dass man sie einritzt, man wird es hören. Dass man sie schreibt - man wird es sehen. Und sehr leise hören" - so der Komponist über das faszinierende Stück, das den Konzertgäs - ten ein aufregendes Musikerlebnis bescherte.
Siehe auch:
Komponist Jörn Arnecke, Homepage
Laudatio des Chefdramaturgen der Hamburgischen Staatsoper, Dr. Christoph Becher (Ausschnitt)
Komponist Jörn Arnecke erhält den Paul Hindemith-Preis, Meldung von NDR / Kultur