NDR-Programmausschuss

Beschwerde gegen das Musikprogramm von NDR Kultur

Wissenswertes zur Umstellung von Radio 3 auf NDR Kultur

Im Zusammenhang mit der Beschwerde hat die Initiative Das GANZE Werk folgende Fragen aufgestellt:

1. Wie viele Einzelstücke umfasst der aktuelle Musikpool von NDR Kultur?

2. Wie viele Briefe, E-Mails und Telefonanrufe zu dem Programm hat der NDR von Kritikern des Programms seit Beginn der Umstrukturierung von Radio 3/NDR Kultur Anfang 2003 erhalten?

3. Wie viele dieser E-Mails und Briefe hat der NDR seitdem beantwortet?

4. Wie viele Postkarten der Postkartenaktion der Initiative Das GANZE Werk hat der NDR seit dem 6. Oktober 2004 erhalten?

5. Wie erklärt der NDR offiziell, konkret und glaubhaft den Rückgang der "Hörer gestern" (Montag bis Freitag) in Hamburg - nach den Veröffentlichungen der HAM - von 2,9 % (Sommer 2001) über 1,8 % (6. März 2002) auf 0,7 % (7. August 2002)? Veränderte Hörgewohnheiten können nicht der maßgebliche Grund für diesen rasanten geradlinigen Absturz innerhalb eines Jahres ausschließlich in Hamburg sein.

6. Seit wann gibt es eindeutige Pläne des NDR zur Umstrukturierung von Radio 3? In dem Artikel von Hörfunkdirektor Romann im KlassikClubMagazin 09/2004 heißt es dazu:

Der dramatische Hörerverlust in Hamburg von 3,0 Prozent Hörer gestern im Jahre 2001 auf 0,7 Prozent im Jahr 2002, bildete schließlich den Ausgangspunkt für grundlegende Programmanalysen und -überlegungen...

Die MA 2002 II wurde am 7. August 2002 veröffentlicht. Das "Hamburger Abendblatt" berichtete 12 Tage später, am 19. August 2002:

So viel steht fest: Zum 1. Januar 2003 wird Radio 3 umgebaut. Vor allem der Morgen und der Nachmittag werden diskutiert, die Musik soll ‚kulinarischer' werden, sogar die Musikuhr ist nicht mehr tabu. Die Inhalte werden der Tageszeit angepasst - und dann will Radio 3 endlich ‚Kultur als Ereignis' bieten.

Das detaillierte Interview mit Hörfunkdirektor Romann in "Wir im NDR" stammt vom September 2002.

Wir sind der Meinung, dass die zeitliche Abfolge erstaunlich ist und dass im Interesse der Öffentlichkeit Klärungsbedarf besteht.

7. Mit welchen Hörern wurden die "Musik-Präferenz-Studie und die daran anschließende Publikumsbefragung", von denen Hörfunkdirektor Romann im KlassikClub Magazin 09/2004 schreibt, durchgeführt? War die Auswahl jeweils repräsentativ? Kann sich der Programmausschuss die in dem Artikel beschriebenen Tendenzen vom Zahlenmaterial her glaubhaft machen lassen?

Dieser Entwicklung entspricht NDR Kultur mit einer Synthese aus populärer klassischer Musik und interessantem kulturellen Wort. Und trifft damit - wie nicht nur die Vielzahl der Zuschriften, sondern vor allem die Befragungsergebnisse zeigen - sowohl den Geschmack vieler Stammhörer als auch der ‚neuen' NDR Kultur-Klientel.

Die im Frühsommer 2004 durchgeführte qualitative Studie zeigt, dass sich die Hörerschaft von NDR Kultur im wesentlichen aus zwei Hörergruppen zusammensetzt: den sogenannten ‚traditionellen' und den ‚aufgeschlossenen' Radiohörern. Letztere stellen zahlenmäßig den deutlich größeren Anteil von Hörern dar. Trotz einiger grundsätzlicher Unterschiede in Bezug auf die Wahrnehmung des tagtäglich genutzten Radioprogramms bewerten beide Hörergruppen das aktuelle Programm von NDR Kultur überwiegend positiv, wobei sich die aufgeschlossene Mehrheit sogar eine weitere Öffnung des Programms vorstellen kann.

9. Januar 2004

Für die Initiative Das GANZE Werk
Theodor Clostermann, Sprecher

Lesen Sie dazu die
BESCHWERDE GEGEN DAS MUSIKPROGRAMM VON NDR KULTUR