Das GANZE Werk - Presseschau
Verein Freunde des Sendesaales, 5. Dezember 2008
Pressemitteilung zum Rücktritt von Heise und Klima
Es ist vollbracht: Weg frei für die weitere Nutzung des Sendesaales
Mit Freude haben wir erfahren, dass die Vorbehaltskäufer des Sendesaalgeländes sowohl von ihrer Kauf- als im Gefolge davon gottlob auch von ihren Abrissabsichten zurückgetreten sind. Somit hat sich nach 7 Jahren Kampf kreative Vernunft gegen die Dumpfheit der Abrissbirne durchgesetzt. Der Sendesaal als ein akustisch hervorragender Konzert- und Produktionsort wird damit bald wieder der öffentlichen Musikwelt zur Verfügung stehen können.
Die Käufer Klaus Hübotter und Bernhard Kathmann werden gemeinsam mit dem Verein Freunde des Sendesaales die Nutzung des Saales selbst und der weiteren ausgezeichneten Studios auf dem Gelände unverzüglich angehen. Dafür liegen bereits qualifizierte Anfragen aus dem In- und Ausland von renommierten Plattenfirmen, internationalen Ensembles und Veranstaltern vor. Wir gehen davon aus, dass - wie schon in den letzten Monaten - auch Radio Bremen zu den Nutzern gehören wird.
An dieser Stelle will sich der Verein zunächst einmal bedanken für die große Unterstützung, die uns aus weiten Teilen der Bevölkerung und durchaus auch der Presse zuteil geworden ist, allen voran aber bei Klaus Hübotter und seinem Partner Bernhard Kathmann, die sich in schwieriger Zeit sehr konstruktiv eingebracht haben, aber auch bei dem Kultursenator Bürgermeister Jens Böhrnsen und der Staatsrätin Carmen Emigholz, sowie dem Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki, die sich sehr für den Erhalt des Saales eingesetzt haben. Auch Bausenator Reinhard Loske und seinem Staatsrat Wolfgang Golasowski gebührt unser Dank dafür, dass sie den immer wieder von Radio Bremen und den zurückgetretenen Investoren geforderten Abriss des Saales verhindert haben.
Chronologie: Was bisher geschah
• Im Januar 2003 demonstrierten 80 renommierte Musiker auf Einladung des Vereins in einem sechsstündigen Konzert „Nacht für den Sendesaal“ praktisch (und ohne Honorar) ihren Willen, den Saal zu erhalten.
• Im Sommer 2003: Edition einer Hörbuch-CD zur 50-jährigen Geschichte des Sendesaales.
• Daneben hat der Verein bereits über 7000 Unterschriften für den Erhalt des Sendesaales gesammelt
• Beantragung, den Sendesaal unter Denkmalschutz zu stellen (ein Gutachten des Denkmalschützers belegt Anfang 2004 eindeutig dessen Denkmalswürdigkeit)
• Herbst 2004: in einem Baugutachten wird belegt, dass der Sendesaal auch für den Fall, dass Radio Bremen an einen anderen Standort zieht, zu vertretbaren Kosten weiter betrieben werden kann.
• Herbst 2004: Gründung eines international besetzten Kuratoriums (Schirmherr: Alfred Brendel) zum Erhalt des Sendesaales
• Herbst 2005: ein Runder Tisch unter Vorsitz des Kultursenators Jörg Kastendiek mit Verantwortlichen aus Politik, Radio Bremen, Wirtschaft und Denkmalschutz wird installiert mit dem Ziel, den Sendesaal auch nach dem Umzug von Radio Bremen zu erhalten und zu betreiben.
• Frühjahr 2006: das Radio Bremen Gelände ist verkauft, die Käufer beantragen den Abriss
• Herbst 2006: der Verein entwickelt das Konzept des themenorientierten Mehrgenerationen-Wohnprojektes „Campus von Music Village“ und findet dafür einen Investor, der sich allerdings im Dezember 2007 zurückzieht (Vorbote der Finanzkrise?).
• Dezember 2007: Der Verein gewinnt als alternativen Käufer und Investor Klaus Hübotter. Sein Angebot, das Gelände unter Erhalt des Sendesaales zu erwerben, führt im Mai 2008 endlich zur verdienten Unterschutzstellung des Saales. Eine Abrissgenehmigung wird also nicht erteilt.
• Dezember 2008: die abreißwilligen vormaligen Käufer treten endlich von ihrem Kaufvertrag zurück. Im Januar 2009 erwirbt Klaus Hübotter das Gelände.
• Im März 2009 wird der Sendesaal wieder eröffnet und vom Verein betrieben. Um den Studiokomplex herum wird eine Rehaklinik entstehen - am Ende also doch (fast) ein Campus von Music Village.
Quelle: Verein Freunde des Sendesaales e.V. - Verein