Das GANZE Werk - Presseschau
Zitate:
Zu einem Tagesbegleitprogramm scheinen (die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Institutionen) fähig, aber nicht zur Begleitung derer, die ihnen den Auftrag erteilen, den Hörern. (...)
Auch die Rundfunkratsvorsitzende des rbb, Frau Ulrike Liedtke, sieht sich (...) mehr als Pufferzone der rbb-lntendantin, denn als wenigstens neutrale Vermittlerin oder gar Protagonistin der Klientel, die sie in anderen Ämtern vertritt. Für diese Aufgabe wäre sie geradezu prädestiniert. (Als) Rundfunkratsvorsitzende des rbb hätte sie Werkzeuge in der Hand, um etwas zu bewegen.
neue musikzeitung, Nr. 07-08/2006, Cluster, Seite 10
Öffentlich-einsam
Von Martin Hufner
Auf zwei öffentlichen Podien bat die Initiative „Das ganze Werk“ zum Disput über die Lage der so genannten Kulturradios: in Hamburg „ndr kultur“ und in Berlin „rbb kulturradio“. Doch wer nicht kam, waren Vertreter der entsprechenden öffentlich-rechtlichen Institutionen. Die Begründungen der Absagen waren fadenscheinig. Man geht dem Dialog mit jenen aus dem Weg, denen die Qualität des Hörfunks am Herzen liegt; mehr offenbar als den Verantwortlichen selbst. Zu einem Tagesbegleitprogramm scheinen sie fähig, aber nicht zur Begleitung derer, die ihnen den Auftrag erteilen, den Hörern.
Diese Diskurs-Einschaltverweigerung der Programmverantwortlichen geht aber durch die Instanzen der Selbstkontrolle hindurch. Auch die Rundfunkratsvorsitzende des rbb, Frau Ulrike Liedtke, sieht sich in einem Antwortbrief auf Anfragen der rbb-Hörer mehr als Pufferzone der rbb-lntendantin, denn als wenigstens neutrale Vermittlerin oder gar Protagonistin der Klientel, die sie in anderen Ämtern vertritt. Für diese Aufgabe wäre sie geradezu prädestiniert. Sie ist Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates, Leiterin der Musikakademie Rheinsberg, Vorsitzende des Beirats der Edition Musik in Deutschland 1950 bis 2000, Vizepräsidentin des Landesmusikrates Brandenburg. Als Leiterin des Programmausschusses des rbb und als Rundfunkratsvorsitzende des rbb hätte sie Werkzeuge in der Hand, um etwas zu bewegen. Denn zu „den wichtigsten Aufgaben des Rundfunkrates gehört es, die Intendantin/den Intendanten des Senders zu wählen und in allgemeinen Programmangelegenheiten zu beraten sowie die Einhaltung der Programmgrundsätze zu überwachen.“ So steht es geschrieben, warum aber wird nicht so getan, Frau Liedtke?
Auf der Liste der Unterstützer der Initiative „Neue Musik in den rbb“ haben zur Zeit 47 Institutionen und 191 Einzelpersonen, darunter auch das Konzerthaus Berlin, das Staatstheater Cottbus, die Sektion Musik der Akademie der Künste, die Komponisten Schnebel, Katzer, Goldmann, Eggert und und und unterschrieben. Alles nur Funk-Querulanten oder nicht doch eher ihre Auftraggeber, Frau Liedtke?
Anmerkung der Redaktion Das GANZE Werk:
Vorsitzende des rbb-Programmausschusses ist Karin Stemmler, allerdings ist der Programmausschuss ein Ausschuss des Rundfunkrats.
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Zum Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
„Kultur ist kein Luxus für ökonomische Schönwetterzeiten, sondern Existenzsicherung einer Gesellschaft, die ihre Zukunft ernst nimmt. Dafür lohnt es sich zu kämpfen!“
Leitartikel von Gerhart Baum, Seite 1
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„Der Bildungs- und Kulturauftrag ist das Lebenselixier der öffentlich-rechtlichen Sender“
Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Gespräch mit der neuen musikzeitung, Ausschnitt zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seinem Kulturauftrag
nmz-Magazin, Seite 3
• Öffentlich-einsam
Die Rundfunkratsvorsitzende des rbb, Frau Ulrike Liedtke, hätte Werkzeuge in der Hand, um etwas zu bewegen
Cluster von Martin Hufner, Seite 10
• Für qualifizierte Radioprogramme
„Das ganze Werk“ jetzt auch in Berlin und Brandenburg
Aus der Gründungsresolution: „Der Sender muss ein abwechslungsreiches, an Qualität und am Kulturauftrag orientiertes Programm bieten, das zum Zuhören einlädt“
nmz-Meldung, Seite 48