Das GANZE Werk - Presseschau
Also wünschen wir uns für das Mozartjahr, lieber taub zu werden als betäubt zu werden (Michael Naumann, Herausgeber der ZEIT)
DIE ZEIT Nr. 1, 29. Dezember 2005
100 gute Wünsche zur Rettung der Welt
Aufgeschrieben von der Redaktion der ZEIT
Wunsch und Zusätze im Originalbild (speichern/drucken - Pdf) |
Wunsch Nr. 36
Sollten die Radiohörer des Landes das Mozartjahr 2006 wider Erwarten unbeschadet überstehen, so wird man das für Mozarts Werk keinesfalls sagen können. Im Gegenteil. All jenen Menschen, denen seine Kompositionen unbekannt waren (und natürlich gibt es sie), werden sie im Dezember 2006 noch unbekannter sein. Und alle anderen, die sie schätzten, werden sich fragen, ob es nicht doch eine Art öffentlichrechtlichen Terrorismus gibt, dessen Ziel akustischer Massenmord oder zumindest kultureller Suizid ist. Denn eines steht schon fest: Die so genannten »Kultursender« der Hörfunkanstalten werden uns nur die schnellen Sätze bringen, die flotten Arien, die bekannten Ohrwürmer, die sich nach einem Jahr Dauerberieselung in Ohrkakerlaken verwandelt haben werden. Anders gesagt: Die Reduktion Mozarts auf einen Lieferanten bekannter »Jingles« durch zynische Rundfunkredakteure wird alle depressiven Befürchtungen Theodor W. Adornos übertreffen.
Also wünschen wir uns für das Mozartjahr, lieber taub zu werden als betäubt zu werden. Michael Naumann, Herausgeber
Handschriftlicher Zusatz als Brief an den NDR
4156 - | 2599 | Frau Barbara Mirow |
2005 | Herrn Prof. Jobst Plog | |
3451 | Herrn Gernot Romann |
"Wir freuen uns ab jetzt auf..."
"Eingangssätze" und:
"Tschüs, machen Sie's gut"
Liane + Fritz Purfürst, 22043 HH
Handschriftlicher Zusatz als Brief an das GANZE Werk
Ihnen, lieber Herr Clostermann, zur Kenntnis und mit freundlichem Gruß
Liane + Fritz Purfürst
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Leserbrief von Liane und Fritz Purfürst (Hamburg), 11. März 2005,
zum Leserbrief von NDR-Intendant Prof. Jobst Plog
„Für von Ungeist geprägte Sätze dieser Art darf in der ZEIT kein Platz sein“
DIE ZEIT, 10. März 2005 (Nr. 11)