Das GANZE Werk - Presseschau

50 Jahre NDR Rundfunkrat: Empfang in Celle
Gegenüberstellung der drei Berichte

Einseitige Berichterstattung
von NDR - Presse aktuell und NDR-Homepage

NDR - Presse aktuell:
Viel NDR-Selbstdarstellung, Kritik von Wulff wird verschwiegen

NDR - Presse aktuell NDR Kultur - Kultur Aktuell Cellesche Zeitung
Allgemeiner Bericht
Mit einem Empfang in Celle würdigte der Norddeutsche Rundfunk das 50-jährige Bestehen seines Rundfunkrats. Das Aufsichtsgremium des aus dem NWDR hervorgegangenen damaligen Drei-Länder-Senders NDR konstituierte sich am 23. Juli 1955. Moderator: Der Rundfunkrat, das oberste Organ des NDR, feiert heute sein 50-jähriges Jubiläum. Das Gremium mit 58 Mitgliedern aus gesellschaftlichen und politischen Organisationen ist in Celle von NDR-Intendant Prof. J. Plog und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff gewürdigt worden.
Berichterstatter K.K.: Das oberste Aufsichtsgremium des NDR ist eher ein Organ der leisen Töne. Gleichwohl gab's neben Swingmusik im Celler Schloss auch eine Menge freundlicher Worte.
 
 

Die Redner des Festaktes im Schlosstheater: (von links) NDR-Intendant Jobst Plog, Ministerpräsident Christian Wulff und die Vorsitzende des Rundfunkrates, Dagmar Gräfin Kerssenbrock.
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Ministerpräsident Christian Wulff


Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff beglückwünschte den NDR zu seinem Rundfunkrat und zu seiner Arbeit, die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung genieße.
Wulff: "Der NDR ist das Bindeglied der norddeutschen Identität. Stichworte, die seine Stärken beschreiben, sind Qualität, Programmvielfalt, Professionalität und Regionalität."
 Der NDR habe eine große Zukunft, einen großen Erfolg und ernte große Zustimmung, lobte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, der gleichzeitig den Rundfunkrat aufforderte, genau zu prüfen, ob im Programm nicht manchmal doch zu sehr auf die Quote geschielt werde. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat sich für einen Erhalt der Politik-Magazine in der ARD im bisherigen Umfang eingesetzt. Es habe ihn überrascht, dass diese Magazine von 45 auf 30 Minuten verkürzt werden sollen, sagte Wulff gestern beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des NDR-Rundfunkrates im Celler Schlosstheater.
Er bat die Kontrollgremien „immer kritisch zu prüfen, ob man sich nicht auch von der Quote beeinflussen lässt”. In diesem Zusammenhang verwies Wulff auf die sich aus der Rundfunkgebühr ergebende Verpflichtung der öffentlich-rechtlichen Sender. Mit der Qualität der Programmvielfalt, der Professionalität, Regionalität und Staatsferne des Norddeutschen Rundfunks (NDR) sei er sehr einverstanden, sagte der Ministerpräsident. „Sie sind deshalb auch weniger bedroht als sie meinen, dass sie bedroht seien”, so Wulff.
Ministerpräsident Wulff begrüßte den beabsichtigten Gang nach Karlsruhe, verteidigte aber nochmals die Entscheidung der Ministerpräsidenten, die Empfehlung der Unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten zu reduzieren: „Dabei ging es um die Frage der Sozialverträglichkeit der Erhöhung.”
 
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NDR-Intendant Prof. Jobst Plog


NDR Intendant Prof. Jobst Plog betonte in seiner Rede die herausragende Rolle des Rundfunkrats für die Entwicklung des Hauses.
Plog: "In 50 Jahren hat sich der NDR zu einem unabhängigen Sender entwickelt, der in der Tradition der BBC für Unabhängigkeit und professionelle Arbeit steht. Dies liegt nicht zuletzt an der professionellen kritischen, aber zugleich konstruktiven Begleitung unserer Arbeit durch die unabhängigen Aufsichtsgremien Rundfunk- und Verwaltungsrat."
Plog zeigte sich erleichtert darüber, dass die vier Staatsvertragsländer bei der Novellierung des NDR Staatsvertrags der Idee eines stärkeren Einflusses der Regierungen in den Gremien, insbesondere des Verwaltungsrats, nicht gefolgt sind.
 Wenn man sich die kommerzielle Konkurrenz ansehe, so würden wohl eher dort die Geschmacksgrenzen leidenschaftlich getestet, antwortete darauf NDR-Intendant Jobst Plog, der sich mit Wulff aber einig war, dass es durchaus Grund zum Feiern gebe.
In 50 Jahren habe sich der NDR zu einem unabhängigen Sender entwickelt, in dem Professionalität über Programm und Personal entscheiden, nicht mehr wie einst der Parteienproporz.
 Die besondere Rolle der NDR-Gremien im Spannungsverhältnis zwischen dem Staat als Träger und Rechtsaufsicht des Senders und einem unabhängigen Rundfunk hob Intendant Jobst Plog hervor. „Rundfunk- und Verwaltungsrat sind vielleicht so etwas wie eine Pufferzone – sie bilden die Foren, in denen die Gesellschaft ihren Rundfunk kontrolliert”, sagte er.
In den vergangenen 50 Jahren habe sich der NDR zu einem unabhängigen Sender entwickelt, der in der Tradition der BBC für Unabhängigkeit und professionelle Arbeit stehe. Es habe jedoch immer wieder Versuche gegeben, „den Rundfunk zu instrumentalisieren” – auch bei den letzten Reformbestrebungen zum NDR-Staatsvertrag, so Plog.
Zu der beabsichtigten Klage der ARD-Anstalten wegen der jüngsten Erhöhung der Rundfunkgebühren sagte Plog: „Wir wollen niemand damit ärgern.” Die Klage sei fertig, werde aber noch nicht eingereicht, „um zunächst in einem ernsten Dialog mit der Politik eine Lösung zu finden”. So lange sich dort Möglichkeiten abzeichneten, würden die Intendanten nicht klagen.
 
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Rundfunkratsvorsitzende Dagmar Gräfin Kerssenbrock
Vor rund 250 geladenen Gästen im Celler Schloss sagte Dagmar Gräfin Kerssenbrock, die Vorsitzende des NDR Rundfunkrats, dass die Gremien einen unverzichtbaren Teil von Freiheit in der Gesellschaft sicherten.
"50 Jahre Rundfunkrat bedeuten 50 Jahre Pressefreiheit auf der Grundlage des Artikels 5 Grundgesetz", so Gräfin Kerssenbrock. "Qualität und Staatsferne sind wir alle - ob Mitarbeiter des NDR, ob Kontrollgremium oder gestaltender Politiker - dem Bürger schuldig, der Gebühren zahlt und auf die Rundfunkfreiheit vertraut, und nicht einer Partei oder einer Regierung".
 
 Bunt, aber genial nannte die derzeitige Vorsitzende, Gräfin Kerssenbrock, die Zusammensetzung.
Sie alle hätten nämlich ein Ziel, Freiheit und Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu bewahren.
 Die Rundfunkratsvorsitzende Dagmar Gräfin Kerssenbrock sagte, das obersten Kontrollorgan des Senders müsse seine Arbeit und Kontrollfunktion immer wieder überprüfen und den Veränderungen in dem Medium anpassen. Schleichwerbung wie jetzt in der Fernsehserie „Marienhof” aufgedeckt dürfe es nicht geben.
Der Rundfunkrat sei in seiner Arbeit „ein leises Gremium, das anders als manche Landesmedienanstalt kein jährliches Profilierungsthema zur Selbstdarstellung mancher Verantwortlichen für Schlagzeilen in Print- und Rundfunkmedien kreiert”, so Kerssenbrock.
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Aufgaben des NDR-Rundfunkrates
Die zurzeit 58 Mitglieder des NDR Rundfunkrats sind ehrenamtlich tätig. Im höchsten Aufsichtsgremium des Senders sind in repräsentativer Weise bedeutsame gesellschaftliche, weltanschauliche und politische Organisationen und Gruppen aus den vier NDR Staatsvertragsländern vertreten.
Der Rundfunkrat überwacht die Einhaltung der Programmanforderungen und berät den Intendanten in allgemeinen Programmangelegenheiten. Zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben des Gremiums gehört u.a. die Wahl und Abberufung des Verwaltungsrats. Dem Rundfunkrat obliegt die Genehmigung des jährlichen Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses. Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.
Der Vorsitz wechselt nach Ländern in der Reihenfolge Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern; die Wahl erfolgt jeweils für 15 Monate. Alle Mitglieder aus einem Bundesland bilden zugleich den jeweiligen Landesrundfunkrat, der jedem der vier NDR Landesfunkhäuser zugeordnet ist.
 Im Rundfunkrat sitzen Vertreter der Kirchen, der Umweltschützer, der Verbraucherzentralen, es ist der Ort, an dem die Bürger ihren NDR überwachen. Im NDR-Rundfunkrat sitzen derzeit 58 Mitglieder aus Gesellschaft und Politik, die auch den Intendanten und den Verwaltungsrat wählen.

Anmerkung: "Die Nachrichtengebung muss allgemein, unabhängig und objektiv sein", so heißt es im NDR-Staatsvertrag in § 8 Absatz 2 Satz 3.

Lesen Sie zu der Berichterstattung über das Jubiläum auch:
• 50-jähriges Jubiläum des NDR-Rundfunkrates im Celler Schlosstheater
Wulff macht sich für ARD-Politik-Magazine stark
Cellesche Zeitung, Lokales Celle, 18. Juni 2005
50 Jahre NDR Rundfunkrat: Empfang in Celle
NDR - Presse aktuell, Pressemeldung und Homepage, 17. Juni 2005
• NDR Kultur, 17. Juni 2005, 17.06 Uhr, Kultur Aktuell, Reportage
50-jähriges Jubiläum des NDR Rundfunkrates
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