Das GANZE Werk - Presseschau
epd medien Nr. 44/2005, 8. Juni 2005 (Ausschnitt zum NDR)
Der Justiziar des NDR, Dr. Werner Hahn,
zum Schleichwerbungskandal
Ein Klima, das "den schnellen Euro" zulasse,
müsse geändert werden
Er würde es begrüßen, wenn die Politik die Werbung in öffentlich-rechtlichen Anstalten abschaffen würde
Der Justiziar des NDR, Werner Hahn, berichtete, er habe an die Justiziare aller ARD-Anstalten geschrieben und eine "redaktionelle Sonderprüfung" aller fertigen und noch nicht ausgestrahlten Folgen der ARD-Serien "Marienhof" und "In aller Freundschaft" vorgeschlagen, um jeden weiteren Fehltritt auszuschließen.
Von den Verantwortlichen der NDR-Tochter Studio Hamburg habe er sich jetzt nochmals versichern lassen, so Hahn weiter, dass es dort "solche Vorgänge" wie bei der Bavaria nicht gegeben habe. Um diese im gesamten Sender- und Produktionsverbund in Zukunft zu verhindern, müsse auch am "Klima" in den ARD-Anstalten gearbeitet werden. Ein Klima, das solche Zusatzeinnahmen ("den schnellen Euro") zulasse, müsse geändert werden. Er habe nie verstanden, dass man öffentlich-rechtliche Sender "zu Unternehmen umfunktionieren" wollte. Hahn forderte einen "Mentalitätswechsel". (...)
Zur Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender sagte Hahn, er würde es begrüßen, wenn die Politik die Werbung in öffentlich-rechtlichen Anstalten abschaffen würde. Das Verfassungsgericht habe in seinen Urteilen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk diesem lediglich eine "ausreichende Finanzausstattung" garantiert - von werbehaltigen Programmen sei in der Rechtsprechung keine Rede.
PS: Der Werdegang von Dr. Hahn steht auf der Homepage des NDR, Unterseite "NDR - Unternehmen"