Das GANZE Werk - Presseschau
Berliner Morgenpost, 24. Februar 2004
Reform der Reform
Ab April wird es im Tagesprogramm wieder 30-minütige Lesungen geben
Von Michael Link
Der Radio-Hörer ist ein Pflänzchen, das gehegt und gepflegt werden will. Programm-Revolutionen liebt er offenbar gar nicht. Deshalb war er in letzter Zeit vergnatzt. Und hat kräftig gemeckert. Jetzt wird der RBB sein gerade erst im Dezember reformiertes Kulturradio in Teilen wieder zurück nehmen. Eine Rolle rückwärts.
Nutznießer sind eindeutig die Literaturfreunde: Ab April wird es im Tagesprogramm wieder 30-minütige Lesungen geben, zusätzlich zu denen nach 23 Uhr.
Auch die klassischen Musikstrecken tagsüber sollen verlängert werden.
Es verwundert, dass dies den Programm-Verantwortlichen nicht früher klar war. Im Vorfeld wurden Umfragen zitiert, die alle möglichen Änderungen begründen sollten - womöglich hatte man vergessen, die „alten“ Hörer zu befragen? Der Protest zeigt, dass es ein ernst zu nehmenden Interesse am Kulturradio in der Region gibt. Das ist die eigentlich gute Nachricht.
Lesen Sie zu den Ereignissen kurz vor der Podiumsdiskussion im Literaturhaus Berlin
• Reform der Reform - Ab April wird es im Tagesprogramm wieder 30-minütige Lesungen geben - Berliner Morgenpost, 24. Februar 2004
• RBB verändert von April an das umstrittene Programm von Kulturradio
Von 1. April an wird die Sendung „Lesung“ um 14 Uhr 30 in der gewohnten Länge von 30 Minuten ausgestrahlt - Der Tagesspiegel, 24. Februar 2004
• Der Kulturverführer - Peter Raue holte die MoMA-Schau nach Berlin
Der Chef der „Freunde der Nationalgalerie“ gibt die Schlacht mit dem RBB verloren. „Was sich dort im Sender abspielt, ist grotesk“, sagt er. „Der Protest wird keine Folgen haben.“
Der Tagesspiegel, 25. Februar 2004