Moderation auf NDR Kultur
NDR Kultur, Montag, 23. März 2009, 18.56 Uhr
Moderationsblüte auf NDR Kultur
Qualität durch Unsinn verfehlt
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Montag, 23. März 2009 kurz vor 19 Uhr: Eine Autofahrerin aus dem Raum Hannover schaltet NDR Kultur kurz vor den 19 Uhr-Nachrichten ein:
Gleich die Nachrichten, dann das „Journal“, und zu den Nachrichten bringen uns Musik von Johann Sebastian Bach, hier Polonaise Doublé (Dublee) und - nee, Polonaise Doublé (Dublee), das reicht schon - aus der Ouvertüre in h-Moll Werkverzeichnis 1067 [dabei hörbar lächelnd]. Frans Brüggen und das Orchestra of the Age of Enlightenment London hören wir. Und damit danke für's Zuhören und tschüs, machen Sie's gut.
Der Autofahrerin fuhr der Schreck in die Glieder - nicht nur, weil die vom Plural bringen suggerierte Ankündigung mehrerer Dinge nicht eingehalten wurde, sondern weil der Moderator nichts von Bachs als Double gekennzeichneter Variation der Polonaise wusste und daher das Double mit dem aus der Metallverarbeitung bekannten Dublee (frz. Doublé = nichtedler Metallkern mit einem Edelmetallüberzug) verwechselte.
Für „Das Beste am Norden“ mag derlei Inkompetenz ja gut genug sein. Im Wettstreit mit anderen Kulturprogrammen der ARD aber positioniert sich das öffentlich-rechtliche, also gebührenfinanzierte NDR Kultur-Programm mit derlei Moderationsgestümper auf niederstem Niveau.
„Qualität auf NDR Kultur“ wird durch salopp geplauderten Unsinn verfehlt. Der NDR und seine Kontrollorgane sind gefordert.
Verfasst am 24. März 2009 (L.B, Transskription T.C.)