NDR Kultur: Die Männer als „Neidhammel“ (Moderatorin)
NDR Kultur, 5. April 2006, Moderation um 6.44 Uhr
Moderatorin: George Clooney ist
„ein Mann, der andere Männer zu Neidhammeln macht“
NEID
sollte kein Argument einer Moderatorin oder eines Moderators sein
Warum polarisiert die Moderatorin unnötigerweise?
Männliche Hörer von NDR Kultur könnten sich wegen einer Beleidigung durch NDR Kultur nach § 8 (Programmgestaltung) und § 13 (Eingabenrecht) des NDR-Staatsvertrags beim Intendanten beschweren. In jedem Fall würde es uns interessieren, was die Gleichstellungsbeauftragte des NDR, Sabine Knor, zu folgender Geschichte meint.
Moderatorin:
Das war das NDR-Sinfonieorchester dirigiert von Lorin Maazel mit der Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“ von Michael Glinka um 6 Uhr 44, gleich Viertel vor Sieben, hier auf NDR Kultur.
Gibt es eigentlich etwas, was dieser Mann nicht kann? Als neulich bei mir in geselliger Runde die Sprache auf George Clooney kam, da war der Tisch zweigeteilt. Wir Frauen, wir schwärmten, und die Männer verdrehten die Augen. Er ist aber auch ein Mann, der andere Männer zu Neidhammeln macht: Extrem smart, seit kurzem hat er einen Oscar im Regal stehen und hochkarätige Filme drehen kann er auch noch. (...)
(Vorankündigung zum Filmtipp „Good Night, and Good Luck“)
Warum polarisiert die Moderatorin, zudem an völlig unnötiger Front? Ist es schwärmerische Verehrung eines Superstars, einfach mal so - NDR-mäßig - ein dramatischer Superlativ, wohlüberlegte Wichtigtuerei, gedankenloses Gerede, Geschwätzigkeit?
Begriffserklärungen (nach der freien Enzyklopädie Wikipedia)
Hammel: ein männliches (kastriertes) Schaf
Neid: Ausdruck seines Unbehagens über die Besserstellung anderer. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch der Begriff Missgunst gebraucht. ( ...) Neidisch ist mithin jemand, den ein Besitztum oder Vorzug anderer kränkt. Das Ziel des Neides ist dem entsprechend, den beneideten Vorzug zunichte zu machen (nicht etwa, ihn sich anzueignen - das wäre Habsucht). Als ein Charakterzug ist der - nicht immer leicht erkennbare - Neid für andere gefährlich.
George Cloony selbst
Von George Clooney selbst sind ganz andere Töne zu hören. In einem Interview mit der WELT heißt es:
DIE WELT: Ihr Film ist also auch als ein politisches Statement gedacht?
Clooney: Er bereitet historische Fakten auf, aber er soll keine Lehre erteilen oder polarisieren. Mir ging es lediglich darum, eine Diskussion anzustoßen. Alle Elemente, die trotzdem einen predigerhaften Tonfall bekamen, wurden gnadenlos herausgeschnitten. Es war einfach notwendig, die Fakten im klaren Licht zu zeigen. (...)
Zum Neid berichtet DIE WELT übrigens:
Für den Politthriller „Syriana“ erhielt er den Oscar als bester Nebendarsteller, sieht sich allerdings jetzt wegen Plagiatsvorwürfen einer millionenschweren Schadenersatzklage ausgesetzt. Die französische Autorin Stéphanie Vergniault macht geltend, der Thriller sei eine Kopie ihres urheberrechtlich geschützten Skripts „Oversight“.
Bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen und lassen uns nicht durch eine NDR-Kultur-Moderation aufscheuchen oder gegeneinander aufbringen.