Das GANZE Werk - Podiumsdiskussion am 22. Juni 2006 in Berlin

 Gründungsausschuss der „Initiative
Das GANZE Werk (Berlin-Brandenburg)“
www.dasganzewerk.de

Auch veröffentlicht im Kulturinformationszentrum (KIZ), 21. Juni 2006 , des Deutschen Kulturrates und der neuen musikzeitung (nmz)

Einladung zur Podiumsdiskussion am 22. Juni 2006 in Berlin:

rbb kulturradio - Wird der Kulturauftrag noch erfüllt? - Ein Streitgespräch

Der Gründungsausschuss der „Initiative Das GANZE Werk (Berlin-Brandenburg)“ als Veranstalter lädt ein zu einer Podiumsdiskussion

am Donnerstag, 22. Juni 2006, um 19.30 Uhr in der
Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Galakutschen-Saal I,
Neuer Marstall - Schloßplatz 7, 10178 Berlin (Mitte)

Einladung und Resolutionsentwurf (Druckvorlage - Pdf

„Was als Sahnestück der sieben RBB-Hörfunkwellen gedacht war, erweist sich heute als Problemfall“, so urteilte eine Berliner Tageszeitung im Februar über das kulturradio vom RBB, „mit der Verkleinerung von Formaten und Abschaffung liebgewonnener Sendungen (...) zerschreddere (man) die Kulturwelle“.

Nun hat die Intendantin des RBB, Dagmar Reim, das kulturradio zum „Unternehmensziel 2006“ ausgerufen: „Diese programmliche Perle gilt es 2006 zu polieren, kulturradio soll 1,9 Prozent Hörer gestern (Montag bis Freitag) erreichen.“ Kulturradio solle „deutlich an Reputation und öffentlicher Anerkennung zulegen“, die beschlossene „Programmphilosophie“, die der RBB „Tagesbegleitprogramm“ nennt, solle aber nicht angetastet werden.

Trotz Werbemaßnahmen in bisher nicht gekanntem Ausmaß erreichte kulturradio zuletzt 1,1 Prozent, etwas mehr als die Hälfte des erklärten Ziels für März 2007.

Das kulturradio krankt nicht daran, dass es zu unbekannt wäre, sondern daran,

• dass das Baukasten-Prinzip „Tagesbegleitprogramm“ mit kurzen Wortbeiträgen im Viertelstunden-Raster tagsüber jegliche Musik zu beliebigen Einzelsätzen „zerschreddert“,

• dass anspruchsvolle Programme immer mehr zurückgedrängt wurden und

• dass Programm- und Förderaktivitäten im Bereich der Musik einen erheblichen Substanzverlust erlitten haben.

Werbung und zur Schau gestellte gute Laune können Qualität nicht ersetzen, Stückwerk sollte kein täglicher Wegbegleiter sein. An erster Stelle sollte die Diskussion über die Qualität und die Erfüllung des Kulturauftrags stehen.

Der Gründungsausschuss der „Initiative Das GANZE Werk (Berlin-Brandenburg)“ meint:

• die Fehlentwicklung von kulturradio muss durch ein interessantes und kompetentes Tagesprogramm, das zusammenhängende Musik- und Wortsendungen enthält und zum Zuhören einlädt, korrigiert werden,

• der Sender muss als Partner der Haupstadtmusikszene seinem Auftrag zur Fortentwicklung der Musik gerecht werden.

Podiumsteilnehmer sind:
Gerhart R. Baum, Rechtsanwalt, Bundesminister a.D.
Prof. Dr. Hans Bäßler, Vizepräsident des Deutschen Musikrates
Prof. Manfred Trojahn, Präsident des Deutschen Komponistenverbandes
Prof. Dr. Dietrich Steinbeck, Hochschullehrer i.R., Musikjournalist
Dr. Holger Eichhorn, Musicalische Compagney Berlin
Dr. Gisela Nauck, Musikwissenschaftlerin, Herausgeberin der Zeitschrift „Positionen“
Rainer Braun, freier Autor - Moderation

Wir haben die Intendantin und einen weiteren Vertreter des RBB eingeladen. Eine klare Zu- oder Absage haben wir vom RBB nicht erhalten.

Am 23. Mai 2006 haben wir die Intendantin des RBB, Dagmar Reim, eingeladen: „Wir würden uns freuen, wenn Sie und/oder ein weiterer Vertreter vom RBB an der Podiumsdiskussion teilnehmen.“

Am 1. Juni 2006 hat sie geantwortet: „Ich kann an der Veranstaltung nicht teilnehmen und habe den Chefredakteur von kulturradio, Herrn Dr. Wilhelm Matejka, gebeten, den rbb auf dem Podium zu vertreten.“

Am 7. Juni 2006 hat Dr. Matejka unter Hinweis auf eine unproportionale Besetzung des Podiums seine Teilnahme abgesagt.

Eine Bitte, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken und einen zweiten Vertreter zu benennen, hat er am 15. Juni 2006 mit folgendem Gesprächsangebot beantwortet: „(Ich möchte) schon heute Repräsentanten Ihrer Initiative in mein Büro zu einem halbtägigen Gedankenaustausch einladen.“

Wir hoffen dennoch, dass der RBB zur Podiumsdiskussion kommt.

Unterstützung für die Initiative haben unter anderem zugesagt:
• Prof. Dr. Thomas Druyen, Kultursoziologe Universität Münster und Freie Universität Berlin, Kuratoriumspräsident „Stiftung für den Dialog der Generationen“
• Prof. Dr. Dietrich Fischer-Dieskau, Sänger, Hochschule der Künste in Berlin
• Dr. Tilo Gerlach, Geschäftsführer Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL)
• Adrienne Goehler, ehem. Kultursenatorin in Berlin, Kuratorin Hauptstadtkulturfonds Berlin
• Eberhard Kloke, Dirigent, Vorsitzender Verein Musikakzente 21. Jh. e.V.
• Dr. Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung e.V.
• Prof. Wolfgang Millgramm, Kammersänger, Folkwang Hochschule Essen/Duisburg
• Prof. Thomas Quasthoff, Sänger, Hochschule für Musik „Hanns Eissler“ in Berlin
• Viviane Schmidt-Gaster, Redakteurin, Film „Mama, sind wir arm? - Berliner Kinder in Not“
• Dr. Charlotte Seither, Komponistin, Preisträgerin des Siemens-Musikpreises 2002
• Dr. Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages (1994 bis 2005)
• Dr. Elmar Weingarten, Kurator Hauptstadtkulturfonds Berlin

Als Diskussionsgrundlage für die Podiumsdiskussion legen wir den Entwurf der Resolution „Mehr Radiokultur bei kulturradio“ vor.

Berlin/Reinbek, 23. Mai/17. Juni 2006
Der Gründungsausschuss: Dr. Werner E. Breede, Theodor Clostermann, Dr. Holger Eichhorn und Brigitta Moews

Lesen Sie zur Podiumsdiskussion am 22. Juni 2006 in Berlin:

Entwurf der Gründungsresolution: Mehr Radiokultur bei kulturradio
Nur mit einem attraktiven Programm kann kulturradio neue Hörer hinzu- und ehemalige Hörer zurückgewinnen
Gründungsausschuss der „Initiative Das GANZE Werk (Berlin-Brandenburg)“, 23. Mai 2006

Lesen Sie zur Orientierung und zur Information:

Programmvorschläge - Sendeplan von 9 bis 18 Uhr
mit den Erläuterungen: „Ideensammlung für ein NDR-Kulturprogramm“
Entwickelt vom Sprecherrat der Initiative Das GANZE Werk (Norddeutschland)
Ein abwechslungsreiches Programm, das zum Zuhören einlädt - wir erwarten dies für mindestens 4 Stunden, es kann auch länger sein...