Casting der Moderatoren

Ein Moderator ist für viele seiner Hörer ein "STAR", aber er behandelt sie nie wie Fans.

Dokumentation: Die 10 Gebote für Moderatoren

Ein paar wichtige Tips für Moderatoren und alle, die es werden wollen

  1. Du sollst nicht nörgeln!

  2. Die Moderation ist freundlich. Denn wir freuen uns, dass uns unser Hörer zufällig gerade auf unserer Frequenz begegnet. Wir möchten, dass er uns zuhört. Wir hören freundlichen Menschen auch lieber zu als Nöglern und Schwerenötern.
     
  3. Du sollst nicht schwafeln!
    Die Moderation ist direkt. Unser Hörer hat zu wenig Zeit, wenn er uns trifft. Wir kommen direkt zur Sache, ohne zu hetzen. Wir erzählen klar und verständlich, damit der Hörer uns folgen kann, aber wir sparen uns alle überflüssigen Schlenker und blumigen Ein- und Umleitungen (es sei denn, es bietet sich als besonderes Stilmittel an).
     
  4. Du sollst dich nicht anbiedern!
    Die Moderation richtet sich immer an einen individuellen Hörer. Wir können den Hörer dabei direkt ansprechen, aber biedern uns nicht bei ihm an. Wir sitzen neben ihm - aber nicht auf seinem Schoß.
     
  5. Du sollst nicht ablesen!
    Die Moderation soll nie abgelesen klingen. Der Moderator ist kein Märchenonkel. Eltern wissen um die einschläfernde Wirkung des Vorlesens. Wir reden natürlich und unverkrampft mit dem Hörer, aber nicht kumpelhaft und schulterklopfend.
     
  6. Du sollst nicht schauspielern!
    Der Ton ist dem Thema angemessen. Bei bunten, unterhaltenden Themen ist die Moderation dynamisch und freudig, aber nicht marktschreierisch und künstlich begeistert. Bei ernsten Themen ist die Moderation ernst, aber nicht trübsinnig und leidend; nachdrücklich, aber nicht hochdramatisch.
     
  7. Du sollst schauspielern!
    Dem Moderator merkt man nie an, dass er einen vollen Arbeitstag hinter sich hat, dass er schlecht geschlafen oder Krach mit seiner Frau hat. Ein Moderator vermittelt immer das Gefühl, dass ihm seine Tätigkeit Freude bereitet, und nie, dass er einen "Job" macht, egal, was davon tatsächlich zutrifft.
     
  8. Du sollst nicht belehren!
    Ein Moderator ist immer besser informiert als sein Hörer, aber er lässt es ihn nie spüren. Ein Moderator ist kein Oberlehrer. Er macht seinen Hörer schlauer, aber es ist nie besserwisserisch. Ein Moderator ist für viele seiner Hörer ein "STAR", aber er behandelt sie nie wie Fans.
     
  9. Du sollst den Mund halten können!
    Ein guter Moderator kann auch den Mund halten (weniger ist mehr). Er freut sich darüber, dass sein Hörer ihm zuhört, und darum missbraucht er niemals diese Bereitschaft. Wenn ein Gesprächspartner etwas wichtigeres zu sagen hat als er selbst, kann der Moderator schweigen und zuhören. Der Moderator unterhält seinen Hörer, aber er muss ihn nicht ununterbrochen zum Lachen bringen. Schlechte Kalauer und dumme Sprüche werden nicht dadurch besser, dass sie von einem Radiomoderator vorgetragen werden.
     
  10. Du sollst dich konzentrieren!
    Der Moderator klingt mit jeder Silbe, die er sagt, konzentriert, engagiert und bei der Sache, auch bzw. gerade wenn er nebenbei die Technik bedient und tausend andere Dinge bedenken muss.
     
  11. Du sollst nicht selbstverliebt sein!
    Der Moderator ist von jedem Wort, das er sagt, hundertprozentig überzeugt. Und er ist ebenso davon überzeugt, dass es in dieser Sekunde auf dieser Welt nichts Wichtigeres gibt, als das, was er zu sagen hat. Trotzdem ist er nicht selbstgefällig und in seine eigene Stimme verliebt (was ja bei den meisten Moderatoren der Fall ist, aber hören darf man es nicht).

Aus: "Das Lokalradio" - Norbert Bakenhus UVK Medien Verlag

Quelle: www.radiomanager.de

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