Panne und Schweigen auf NDR Kultur

NDR Kultur, 30. April 2009, Klassisch unterwegs, nach 16 Uhr

„Wie ein Laufrad oder ein Karussell“...

... wenn da nicht die Panne wäre, die NDR Kultur stillschweigend überging

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Die letzte Musik war gerade knapp abgesagt worden. Statt der Ansage der neuen Musik: der Jingle, in einer seichten Version, und der Erkennungsspruch: „NDR Kultur, hören und genießen“. Dann setzte ganz leise die nächste Musik ein. Den weiteren Fortgang meldete uns ein Hörer, der westlich von Hamburg wohnt.

Mehr durch Zufall hatte ich eben NDR Kultur eingeschaltet. Unter anderem wurde der Bolero gesendet, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass in der Mitte des Stückes (ca. 16.15 Uhr) eine zu lange Pause vorlag, im Nachhinein wurde auch nicht von einer Störung gesprochen.

Das ist ein Skandal sondergleichen. Und dann gab es noch nicht einmal eine Entschuldigung für einen sicherlich durch die Technik - und damit auch entschuldbar - verursachten Lapsus. Unbedarfte Hörer könnten sogar annehmen, diese Pause gehöre zum Stück. (...)

Ich wollte dann nicht weiter „hören und genießen“. Es ist auch beim allerbesten Willen nicht zu ertragen, es hat sich ja wirklich noch nichts geändert. Wie ein Laufrad oder ein Karussell, immer das Gleiche, beim NDR könnten auch Wiederkäuer am Werk sein.

Wenn ich berichte, dass ich diesen Sender nun mal zufällig eingeschaltet hatte, dann hat das Wort Zufall auch seine Berechtigung. „Hören und genießen“, das war im Norden vor langer Zeit einmal, heute höre ich als Liebhaber klassischer Musik dank Satellitenanlage nur die anderen Kultursender und genieße diese.

Zusatz der Redaktion: Um 16.14 Uhr, nach einem kurzen Knackser, verschwand NDR Kultur 30 Sekunden lang aus dem Äther und der Leitung. Das Saxophon-Solo wurde einfach abgeschnitten, beim Wiedereintritt des Tons war die Musik schon längst weiter. Hinterher sagte die Moderatorin nur kurz:

Das war, na klar, der Bolero von Maurice Ravel, Rafael Frühbeck de Burgos dirigierte das NDR-Sinfonieorchester.

Verfasst am 30. April und 1. Mai 2009