Moderation auf NDR Kultur

22. Februar 2009

Sonntagskonzert: Nützliches - Klassikboulevard: Abwegiges

Moderatorin: „Die Jupiter-Sinfonie war für Mozart schon fast zu gewaltig“

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11.49 Uhr: Nützliche Informationen zur Symphonie fantastique

Sonntagskonzert, Moderator (er moderiert bevorzugt „Klassisch in den Tag“):

Das war ihre Zugabe [von Janine Jansen] (...) in der Hamburger Laeiszhalle am 22. August 2007.
Im zweiten Teil des Konzerts stand Musik von Hector Berlioz auf dem Programm, die Symphonie fantastique, über die ein Zeitgenosse schrieb: „Wir glauben in der Sinfonie von Berlioz das Vorspiel einer Revolution in der Instrumentalmusik und eine neue dramatische Entwicklung zu erblicken.“
Symphonie fantastique, das ist genau genommen nur der Untertitel. Berlioz gab der Sinfonie die Überschrift: „Episode de la vie d’un artiste (Episode aus dem Leben eines Künstlers)“. Dieses Werk, das erstmals die bis dahin gültige Trennung von Sinfonie, Drama und Literatur durchbrach, versah Berlioz mit einem ausführlichen Programm. Worum geht’s? Ein junger Musiker verliebt sich in das Idealbild einer unerreichbaren Frau. Jeder Gedanke an sie wird in den fünf Sätzen durch ein stets wiederkehrendes Thema vergegenwärtigt. Die Sätze lauten: „Rêveries, Passions (Träumereien, Leidenschaften)“, „Un bal (ein Ball)“, aus der Künstlerperspektive blicken wir hier auf die Festgesellschaft, dann „Scène aux champs (die Szene auf dem Lande)“, hier lauscht der Künstler dem Spiel zweier Hirten, dargestellt vom Englischhorn im Orchester und einer Fern-Oboe hinter der Bühne, „Marche au supplice (Der Gang zur Hinrichtung)“, der Künstler bildet sich ein, seine Geliebte getötet zu haben, und muss seine eigene Hinrichtung miterleben, schließlich „Songe d'une nuit du Sabbat (Traum einer Sabbathnacht)“, hier träumt der Künstler sein eigenes Begräbnis, zu dem sich eine grauenhafte Schar von Geistern, Hexen und Ungeheuern aller Art angefunden hat, Glocken erklingen, das „Dies irae“ aus der katholischen Totenmesse wird am Ende mit dem wüsten Rundtanz der Hexen vermischt.
Hören Sie wieder die Tschechische Philharmonie unter Leitung von Zdenek Mácal.

16.51 Uhr: 8 Sekunden für ein Mozart-Klischee

Klassik-Boulevard, Moderatorin:

Die Jupiter-Sinfonie ist ein gewaltiges Werk, für Mozart eigentlich schon fast zu gewaltig, aber trotzdem - Mozart hört man einfach immer wieder durch.
[Mozart, Wolfgang Amadeus , Sinfonie Nr. 41 C-dur, KV 551 (Jupiter-Sinfonie), daraus: Molto allegro (4. Satz)]

17.20 Uhr - 12 Sekunden für ein Beethoven-Klischee

Klassik-Boulevard, Moderatorin:

Und hier auf NDR Kultur haben wir jetzt für Sie Musik von Ludwig an Beethoven. Es ist immer wieder beeindruckend, wie ein derartig grimmig dreinschauender Mann so wunderbare Musik geschrieben hat, die einem das Herz rührt.
[Ludwig van Beethoven, Violinkonzert D-Dur, op. 61, daraus: Rondo. Allegro (3. Satz)]

Transskription: Theodor Clostermann, 23. Februar 2009