Materialien für eine Grundsatzdiskussion - Aufruf

Das GANZE Werk (Nord), 8. Februar 2008 (Veröffentlichung)

Das Zuhören fördern

Stiftung Zuhören: „Wer zuhört, erweitert seinen Horizont“ - Das GANZE Werk: „Wir legen dem NDR eine Zusammenarbeit mit der Stiftung Zuhören nahe.“

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Wer zuhört, erweitert seinen Horizont, eröffnet sich neue Welten und
gewinnt Einblick in das Denken anderer Menschen. Zuhören hilft bei der
Lösung von Konflikten, fördert den zwischenmenschlichen Dialog und belebt
den gesellschaftlichen Austausch. (Stiftung Zuhören, „Auftrag“, siehe unten)

Der verantwortliche Redakteur des Hessischen Rundfunks für das Neue Funkkolleg, Volker Bernius, berichtet von der Zuhörforscherin Margarete Imhof, sie sehe

das Problem darin, dass wir nicht lernen, genau hinzuhören, zwischen einzelnen Geräuschen zu differenzieren, sondern wegen des ständigen Lärms eher lernen müssen, Geräusche zu überhören und wegzuhören. Das führt dazu, dass wir abstumpfen und das Weghören zur Gewohnheit wird. (Zitat aus: Volker Bernius, Die Wiederentdeckung des Ohrs - Die neue Lust am Hören, http://www.stiftung-zuhoeren.de/pages/3341/0307_Zuhoeren.pdf, Seite 1)

So geht es auch vielen Kultur- und Musikliebhabern, wenn sie auf NDR Kultur als vermeintliche „Nebenbeihörer“ oder Benutzer eines „Begleitmediums“ Wort und Musik im schnellen Wechsel zu hören bekommen. So geht es ihnen auch dann, wenn an ihre Ohren Elemente dringen, die sie als unpassend und störend empfinden, was auf NDR Kultur häufig der Fall ist: Jingle und Sender-Claim „Hören und genießen“, Jingle und einer der vielen Tipps, gekünstelte Querverweise, anbiedernde und sich locker gebende Moderation.

Ganz anders das Zuhören, es wirkt in entgegengesetzter Richtung. Die Stiftung Zuhören (siehe http://www.stiftung-zuhoeren.de/, mit der der Hessische Rundfunk wie auch der Bayerische Rundfunk zusammenarbeiten, schreibt an zentraler Stelle zur Bedeutung des Zuhörens:

Zuhören heißt, sich zu konzentrieren, sich auf ein Gegenüber einzulassen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Wer zuhört, erweitert seinen Horizont, eröffnet sich neue Welten und gewinnt Einblick in das Denken anderer Menschen. Zuhören hilft bei der Lösung von Konflikten, fördert den zwischenmenschlichen Dialog und belebt den gesellschaftlichen Austausch. (a.a.O., „Auftrag“)

Und wir ergänzen: Wenn der Rundfunk die Bereitschaft zum richtigen Hören, zum Zuhören wecken will, muss er interessante, spannende, neugierig machende Inhalte in Wort und Musik bieten. In diesem Sinne legen wir dem NDR eine Zusammenarbeit mit der Stiftung Zuhören nahe. Die Stiftung Zuhören besteht seit fünf Jahren, ihre Schirmherrin ist die Präsidentin des Goethe-Instituts, Frau Prof. Dr. Jutta Limbach. Die Stiftung hat Anfang Mai 2007 im Bildungszentrum Kloster Banz, Bad Staffelstein, ein nationales Symposium mit dem Titel „Überall Bildung, Bildungsangebote und Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Hörfunks“ veranstaltet.

Das GANZE Werk (Nord), Sprecherrat, 5. November 2007

Lesen Sie außerdem aus der Materialsammlung „Der Kulturauftrag im Hörfunk“,
herausgegeben vom Sprecherrat der Bürgerinitiative Das GANZE Werk (Nord),
24. Februar 2008:
„Der Kulturauftrag im Hörfunk“ (die ganze Broschüre, 16 Seiten)
Titelseite (mit Kulturniveau-Grafik)
Detailliertes Inhaltsverzeichnis, Hinweis und Herausgeber
A. Das Zuhören fördern
B. Staatliche Festlegungen zum Kulturauftrag: Staatsverträge, Bundesverfassungsgericht
C. Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ - Schlussbericht - Zitate
D. Kultursender und -sendungen für „Einschalthörer“
E. Neue Erkenntnisse der ARD-Medienforschung zu Kulturinteressierten
F. Die bisherige Programmstrategie für NDR Kultur